Mutter aller Rudel ist tot

Bei Mücka in Brandenburg ist am 19.
März ein toter Wolf gefunden worden. Das Wolfsbüro Lupus gab
bekannt, dass es die Wölfin „Einauge“ war.
Damit ist die älteste bekannte deutsche Wölfin, Mutter von mehr als
42 Welpen und Ahnin vieler Rudelbegründer tot. Im Berliner Institut
für Zoo- und Wildtierforschung wurde der Kadaver untersucht.

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Bei der toten Wölfin wurden zahlreiche und massive Bissverletzungen als Todesursache festgestellt. Aber auch mehrere Schrotkörner und Metallpartikel wurden gefunden, diese waren auch die Ursache für ein fehlendes Auge und einen lahmenden Lauf der deswegen Einauge genannten Fähe. Laut dem Wolfsbüro Lausitz wurde sie 2000 oder 2001 im Muskauer Rudel geboren. 2010 konnte ihr ein Senderhalsband angelegt und dadurch wichtige Informationen über ihr territoriales Verhalten und als Mutter eines Wurfes gesammelt werden.

Stamm-Mutter vieler Rudel

Einauge wurde zur Alpha-Wölfin des Nochtener Rudels. Von 2005-2011 hatte Einauge mindestens 42 Welpen, darunter spätere Begründer der Rudel von Dauban, Milken und Spremberg. Eine Tochter wanderte bis Niedersachsen und besiedelt jetzt die Gegend um Munster. Letztes Jahr übernahm eine andere Tochter von Einauge, die Fähe Lisa, das Territorium von Nochten und ihre Mutter zog sich mit einem alten Rüden in einen kleineres Gebiet Richtung Niesky zurück. Da die Gegend von Mücka Grenzregion mehrerer Reviere ist, wurde Einauge möglicherweise zum Opfer von territorialen Auseinandersetzungen.

tp