Kritik von Peta an Messe „Wild & Fisch“ – Jagdverband antwortet

Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert Offenburger Messe „Wild & Fisch“ heftig. Der Landesjagdverband weist Kritik zurück.

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Die Fachmesse "Wild & Fisch" wird als Messe für Hobbyjäger und -angler von Peta kritisiert. Foto: Vincent van Zalingen.

Die Messe „Wild & Fisch“ in Offenburg ist von der Tierrechtsorganisation Peta stark kritisiert worden. Die Messe findet kommenden Freitag bis Sonntag, 29. April bis 1. Mai, in der Offenburger Messehalle 1 statt. In einer Pressemitteilung vom 27. April sprechen sich die Tierrechtler gegen das Töten von Tieren als „Freizeitbeschäftigung“. Dementsprechend ruft Peta dazu auf, die Messe „Wild und Fisch“ zu meiden.

 

Peta spricht Jagd „ökologische Notwendigkeit“ ab

Die Tierrechtsorganisation argumentiert in ihrer Mitteilung für ein Verbot von Hobbyjagd und Angeln in Deutschland. „Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie Füchse, Vögel und Marder in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger und Jägerinnen bundesweit über fünf Millionen Wildtiere sowie mehrere Hunderttausend Katzen und Hunde pro Jahr – vornehmlich als ‚Freizeitbeschäftigung‘.“, schreibt Peta im Bezug zur Messe. Unter Berufung auf „anerkannte Wildbiologen“ bestehe „aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd“. Dies begründen sie damit, dass „eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.“

 

Landesjagdverband widerspricht

In einer Stellungnahme gegenüber der Lahrer-Zeitung äußert sich die Sprecherin des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg, Sophia Lorenzoni. „Da wir in einer seit Jahrhunderten menschlich geprägten Kulturlandschaft leben, ist die Behauptung, die Natur reguliere sich selbst, falsch“, widerspricht Lorenzoni. Als Beispiel nutzt die Sprecherin den Fuchs: „Die Tollwut, das wichtigste Regulativ, wurde durch Impfung ausgemerzt, seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei. Der Mensch hat also zum Selbstschutz bereits massiv in die Natur eingegriffen, denn das Virus ist für ihn und andere Säugetiere tödlich.“ Weiter erläutert Lorenzoni, dass durch die fehlenden Regulative der Fuchsbestand in Deutschland angestiegen sei.

Insbesondere seltene Arten wie Kiebitz, Uferschnepfe, Sumpfschildkröte sowie zahlreiche andere Amphibien und Reptilien seien durch Raubsäuger wie Fuchs, Waschbär oder Marderhund gefährdet. Der professionelle Einsatz von Fallen könne deren Population effektiv reduzieren und damit zum Artenschutz betragen, betont die Sprecherin des Landesjagdverbandes. „Zu guter Letzt ist Fleisch ein Lebensmittel, das schon seit Menschengedenken auf unserem Speiseplan steht. Wild ist die nachhaltigste Art, Fleisch auf den Teller zu bekommen“, erklärt Lorenzoni und betont, dass die Jagdgeschosse so entwickelt seien, dass „sie schnell und damit tierschutzgerecht töten.“

 

Die Messe öffnet nach Corona-Pause wieder

Die Vertreter der Messe Offenburg schließt sich nach Angaben der Laurer-Zeitung der Stellungsnahme des Jagdverbandes an. Nach einer Pandemie bedingten Pause öffnete die jährliche Messe von 29.04. bis 01.05.2022 wieder die Tore. Parallel findet die „Forest Live“ in Offenburg statt. Über 30.000 Besucher besuchten die Messen über die drei Tage und sahen die 340 Aussteller. Nächstes Jahr sind die Messen wieder für den 31.03.2023 und 02.05.2023 geplant.