Katzen – Schleswig-Holstein will Abschuss verbieten

Wildernde Katzen – gestern fand im Umwelt- und Agrarausschuss des Landtags Schleswig-Holstein ein Fachgespräch zum Abschuss der Tiere statt.

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Die Zahl der wildernden Katzen steigt im ganzen Bundesgebiet stetig an. Foto: Unsplash/Bechtold Csanád

Ein emotionales Thema: im Umweltausschuss des Landtages in Schleswig-Holstein ging es um das Thema Katzen.

Kontroverses Thema

In einem Fachgespräch wurde am gestrigen Mittwoch im Umweltausschuss über das Thema wildernde Katzen gesprochen. Dabei waren unter anderem Vertreter des Landesjagdverbandes, der Tierärztekammer sowie des Landestierschutzverbandes.
Bei dem Fachgespräch ging es um ein mögliches Verbot des Abschusses wildernder Stubentiger. Dabei befürwortet die SPD eine landesweite Katzenschutzverordnung.
Dabei sollen Katzen, die Schaden am Ökosystem anrichten, nicht mehr getötet, sondern stattdessen kastriert, gechipt und registriert werden. So argumentierte die umweltpolitische Sprecherin der SPD Sandra Redmann.

Katzen bedrohen Vogelschutz

Derzeit ist der Abschuss wildernder Katzen nach geltendem Jagdrecht möglich. Wie der Landesjagdverband im Gespräch betonte, handelte es sich bei den im vergangenen Jahr erlegten Katzen überwiegend um freigebende Tiere. Und durch die Kastration einzelner Tiere oder deren Registrierung lässt sich der Elefant im Raum, die akute Gefahr für Kiebitz, Wiesenweihe, Feldhase, Lerche und viele mehr, nicht einfach wegdiskutieren. Derzeit gibt es in ganz Schleswig-Holstein etwa 75.000 freilegende Katzen, die sich ausschließlich an seltenen Tierarten und deren Gelegen bedienen. Das Problem: Die Katze gehört, genau wie auch der Waschbär, der Marderhund, die Nutria oder der Mink, nicht in unser Ökosystem. Es handelt sich also um 75.000 weitere Raubtiere, die ausgesprochen gefährlich für alle Bodenbrüter und Vogelarten sind und denen die hiesige Natur nichts entgegenzusetzen hat. Weder Katze noch Waschbär oder Marderhund haben hier Fressfeinde. Wenn man es jetzt schafft, vielleicht 5.000 der insgesamt 75.000 wildernden Tiere zu kastrieren, so wäre das nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Denn gerade in den großen Vogelschutzgebieten im Norden Schleswig-Holsteins wären die Folgen für den Artenschutz gravierend.

Landesjagdverband plädiert gegen Verbot

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein argumentiert sachlich dafür, die geltende Rechtslage beizubehalten. Die große Zahl der Katzen gefährdet Bodenbrüter, Feldhasen oder Wildkaninchen, um nur einige zu nennen. Der Landesjagdverband spricht sich darum gegen ein Jagdverbot auf Katzen aus. Dennoch betonten die Vertreter im Gespräch, dass die Kastrationspflicht ausgeweitet werden müsse.