Jagdverbände verurteilen Wolfstötung

Reflexartige Vorverurteilung der Jäger ist schädlich.
Jäger stellen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen der Wolfstötung im Landkreis Bautzen.

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(Berlin, 18. Dezember 2013). Laut Presseangaben wurde im Landkreis Bautzen ein Wolfswelpe mit Schrotmunition getötet. Der Landesjagdverband Sachsen (LJV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) verurteilen diese Tat aufs Schärfste. Die Jagdverbände distanzieren sich ausdrücklich vom Täter, der LJV hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Gleichzeitig machen die Verbände deutlich, dass eine Vorverurteilung der Jäger schädlich sei. Es hilft am wenigsten dem Wolf, wenn sich jetzt reihum der Schwarze Peter zugesteckt wird, sagt Knut Falkenberg, Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen und zuständig für den Wolf im DJV-Präsidium. Zahlreiche Jäger haben sich laut DJV bundesweit bereits zum Wolfsberater schulen lassen und ihre Arbeit ist unerlässlich für ein lückenloses Monitoring. Reflexartige Schuldzuweisungen bringen die ehrenamtliche Arbeit der Jäger völlig zu Unrecht in Misskredit, so Falkenberg.

Illegale Tötungen lassen sich nach Auffassung der beiden Jagdverbände nur wirksam vermeiden, wenn betroffene Interessensgruppen gemeinsam und auf Augenhöhe Managementpläne entwickeln. Die Zukunft von großen Beutegreifern wie Wolf, Luchs oder Bär hängt maßgeblich von deren Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Und diese ist in Großstädten deutlich höher als bei den Betroffenen vor Ort.

Die Jagdverbände werden weiterhin ihren Beitrag zur Versachlichung der Wolfsdiskussion leisten und sich aktiv einbringen. Unter anderem wird der LJV dem DJV-Präsidium vorschlagen, ein bundesweites Gen-Monitoring für Wolflosung in Abstimmung mit den zuständigen Landesbehörden aufzubauen. So lassen sich Ausbreitungstendenzen und Herkunftsnachweise für den Wolf wissenschaftlich aufarbeiten.