Bundesregierung fördert wildtierfreundliche Verkehrswegeplanung

Großer Erfolg für Initiative des Deutschen Jagdschutz-Verbandes:

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In seiner Sitzung vom 13.02.2009 hat der Bundestag ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise beschlossen. Dieser „Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland“ stellt auch umfangreiche finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen an Bundesautobahnen und an Bundesstraßen zur Verfügung. Damit werden zentrale Forderungen des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV) erfüllt. „Die Entscheidung zeigt, dass die Förderung der Wirtschaft nicht im Gegensatz zu Arten- und Naturschutz steht“, sagteDJV-Präsident Jochen Borchert. „Die Jägerinnen und Jäger in Deutschland werden dadurch in ihrem jahrelangen Engagement für die Biologische Vielfalt bestärkt.“Die Zerschneidung von Lebensräumen ist eine der größten Gefahren für die Biologische Vielfalt. Gerade in Deutschland gibt es nur noch sehr wenige verkehrsarme und unzerschnittene Lebensräume, die es künftig wieder zu vernetzen gilt, um Arten wie Wolf, Luchs, Wildkatze und Hirsch das Überleben zu sichern. Durch Querungshilfen lassen sich auch Wildunfälle vermeiden. Im Jahr 2008 kamen laut DJV-Statistik über 230.000 Hirsche, Wildschweine und Rehe unter die Räder – das sind 30 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Derzeit gibt es lediglich etwa 40 Grünbrücken auf einer Länge von 230.000 Kilometern Straße. Der DJV schätzt, dass etwa 100 mal mehr Querungshilfen notwendig sind, um zentrale Konfliktstellen an bestehenden Autobahnen und Bundesstraßen zu entschärfen. Die beschlossenen Konjunkturmaßnahmen tragen für den Bereich der Infrastrukturmaßnahmen diesem jetzt Rechnung. Sie sind eine Chance für eine wildtierfreundliche Verkehrswegeplanung und zur Stärkung des Biotopverbundes. Die Wirksamkeit von Grünbrücken oder Durchlässen ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen, die fachlichen Grundlagen und konkrete Vorschläge für den Biotopverbund liegen vor: Dazu gehören Karten mit bundesweiten Lebensraumkorridoren, erste Einschätzungen für kritische Konfliktstellen an denen vordringlicher Bedarf für Querungshilfen besteht sowie Planungshilfen und Checklisten für eine tiergerechte Raumplanung.Jetzt gilt es mit den bereitgestellten Geldern, das vorhandene Wissen in der Praxis umzusetzen und gleichzeitig ein nationales Programm für die Vernetzung von Lebensräumen und den Biotopverbund zu beschließen.

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