Büchsenlicht: Achtung Zeitumstellung!

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Winterzeit: Nach der Zeitumstellung fällt die Rush-Hour mit der Aktivitätsphase der Wildtiere zusammen.Foto Roland Zobel

Am kommenden Samstag ist es wieder soweit: Wir stellen die Uhren in der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober um eine Stunde zurück. Die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit wirkt sich in verschiedenen Lebensbereichen spürbar aus. In der Winterzeit wird es morgens früher hell und abends früher dunkel. Jedenfalls fühlt es sich durch die geänderte Uhrzeit so an.

 

Winterzeit und wie sie sich im Revier auswirkt

Unser Wild stellt seine inneren Uhren natürlich nicht um. Für die Planung der Ansitzjagd am Wochenende schauen wir auf das Büchsenlicht im Jagdkalender. In einem guten Kalender für die Jagd ist die Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit deutlich sichtbar. Umsichtige Jagdaufseher übertragen die neuen Uhrzeiten gleich auf die Timer der Wildkameras, damit wir keine falschen Schlüsse über die Zeit der Aufnahmen ziehen. Alternativ merken wir uns, wie die Zeitstempel von Bild- und Filmaufnahmen umzurechnen sind. Jetzt ist die Zeitumstellung im Revier angekommen. Zumindest Enttäuschungen durch falsche Zeiten zum Aufbaumen sind gebannt.

Erhöhte Wildunfallgefahr in der Dämmerung

Neben der Umstellung der Zeitabläufe im Revieralltag wirkt sich die Zeitumstellung besonders im Straßenverkehr aus. Durch die Winterzeit erreicht der Berufsverker Morgens und Abends nun wieder genau in der Dämmerung seinen Höhepunkt. Vor allem in den Morgenstunden steigt die Gefahr von Wildunfällen. In der Morgendämmerung werden Wildtiere langsam aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Besonders an bekannten Wildunfallstellen, also an starken Wildwechseln, ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Eine angepasste Geschwindigkeit kann Unfälle verhindern und Tierleid ebenso vermeiden wie die Folgen eines Wildunfalls für Autofahrer. Viele Landesjagdverbände warnen aktuell vor diesen Gefahren im Straßenverkehr. Auch der ADAC informiert mit zahlreichen Kampagnen über die Auswirkungen der Zeitumstellung.

Freie Fahrt! Und wenn jetzt ein Sprung Rehe über die Straße wechselt?

Wildunfall: Jagdhunde und Tierschutz

Nachsuchen Gespanne haben im Herbst damit noch einen weiteren Einsatz-Hotspot im Sinne des Tierschutzes. Wir hoffen natürlich, dass Wildunfälle gemeldet werden und ausgebildete Schweißhunde rechtzeitig Kontrollsuchen durchführen. Springt das angefahrene Wild vermeintlich gesund ab, kann es dennch durch den Zusammenstoß schwer verletzt sein. Hier gilt es unnötig langes Leiden der Wildtiere zu verkürzen. Genau darin liegt ja der Tierschutz-Aspekt, wenn Jäger brauchbare Jagdhunde ausbilden.

Hinter dieser Kurve könnten Wildtiere auf der Straße stehen.

Für uns Jägerinnen und Jäger sind das keine neuen Erkenntnisse. Das Tierwohl wahren wir schon durch der Wildart angemessene Jagdkaliber. Liegt das beschossene Stück dennoch nicht im Knall, dann rufen wir einen zur Nachsuche ausgebildeten Jagdhund zur Hilfe. Auf der Jagd sorgt der Schweißhund für den guten Ausgang für Wild und Jäger. Im Straßenverkehr ist er die beste Chance, die ein angefahrenes Wildtier hat, schnell von seinen Leiden erlöst zu werden. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Wildunfall mit Reh, Wildschwein oder Hirsch gemeldet wird.