Gerissene Schafe in Niedersachsen – 55 tote Tiere

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55 tote Schafe nach Wolfsangriff (Foto: Getty images)

In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es im Niedersächsischen Landkreis Stade zu einem Massaker. 55 Schafe haben den Angriff nicht überlebt. Die Kreisjägerschaft vermutet ein ganzes Wolfsrudel dahinter. 

Das Ausmaß des vermutlichen Wolfsangriffes ist erschreckend. 55 Tiere sind dabei ums Leben gekommen. 18 Schafe wurden gerissen und 37 weitere mussten aufgrund ihrer schweren Verletzungen vom Tierarzt eingeschläfert werden. Weitere 30 Schafe wurden verletzt und zwei weitere Tiere sind verschwunden. Die Herde des Schäfers bestand aus 112 Tieren – jetzt ist fast die Hälfte tot. Die Jägerschaft Stade vermutet, dass wegen des immensen Ausmaßes kein einzelnes Tier, sondern ein ganzes Rudel dafür verantwortlich ist.

Weide war gezäunt

Angeblich war die Weide mit einem wolfsabweisenden Schutzzaun gezäunt. Trotzdem konnte das Rudel scheinbar ungehindert auf der Wiese gelangen und die Tiere reißen. Nicht zum ersten Mal kommt es zu Wolfsrissen trotz Schutzmaßnahmen. Die Kreisjägerschaft fordert ein schnelles Handeln der Politik und „europarechtskonformes, regional differenziertes Bestandsmanagement“. Der Vorsitzende Peter Hatecke betont, dass das Maß überschritten sei.

Bei uns im Landkreis Stade ist das Maß überschritten

Regulierung gefordert

Ministerpräsident Weil hatte sich bereits bei der Bundesregierung für eine regionale Regulierung des Wolfsbestandes ausgesprochen. Auch die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nun grundsätzlich offen dafür gezeigt, den strengen Schutzstatus des Wolfes abzusenken. Die Jägerschaft in Küstengebieten warnt davor, die Wolfsproblematik nicht rechtzeitig anzugehen. Die Beweidung der Deiche dient der Pflege, festigt die Grasnarbe und verhindert Erosion. Ist aufgrund der steigenden Wolfspupulation keine Beweidung mehr möglich, ist die Deichsicherheit gefährdet.

Niedersachsen ist besonders betroffen

Immer wieder gerät der Wolf in die Schlagzeilen. Besonders in Niedersachsen kommt es immer öfter zu Angriffen. Mittlerweile sogar am hellichten Tag. Fast ein Drittel der in Deutschland beheimateten Wolfspopulation lebt in Niedersachsen. Der Ruf nach einer regulierten Bejagung wird immer lauter. Wenn der Wolf sich immer weiter ungehindert ausbreiten darf, steht die Weidetierhaltung vor dem Ende.