In etlichen Teilen Hessens „brennt der Baum“, was die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest anbelangt. Trotz zahlreicher Maßnahmen kommt es immer wieder zu neuen Fällen der Tierseuche. Grund genug für das Land und den Landwirtschaftsminister Ingmar Jung, die Prämie für die Erlegung von Schwarzwild noch einmal zu verdoppeln. Anders sieht die Lage allerdings in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden aus, denn die Landeshauptstadt bezahlt momentan gar keine Abschussprämie an Jäger! Und das hat einen Grund: Man könne sich die ASP-Bekämpfung nach eigenen Angaben schlicht nicht leisten.
Wiesbaden zahlt keine ASP-Abschussprämie an Jäger
Die rund 700 Wiesbadener Jäger jagen teils in der Sperrzone, sehen von der Kommune jedoch keinen einzigen Cent für ihre außergewöhnlichen Anstrengungen. Man zahle aus Kostengründen keine Abschussprämie, so teilte die zuständige Dezernentin Milena Löbcke (die Linke) einem Jäger auf dessen Anfrage schriftlich mit. Schon Anfang des Jahres hatten sich die betroffenen Hegegemeinschaften an Frau Löbcke gewandt, um einen Antrag auf Aufwandsentschädigung für die Schwarzwildbejagung in den Sperrzonen zu stellen.
ASP-Prämie: Zu teuer für die Hauptstadt, zu hoher Aufwand
Der hohe zeitliche sowie finanzielle Aufwand und die hohen Veterinärmedizinischen Anforderungen wurden als Begründung gegen die Abschussprämie genannt. Auf Nachfrage der Hegegemeinschaft Wiesbaden Ost kam sechs Wochen später die Antwort, dass man das Anliegen ernst nehme und geprüft habe. „Wir haben die Einführung einer Jagdprämie intensiv geprüft und auch für Wiesbaden in Erwägung gezogen.
Keine Wertschätzung für die Jägerschaft?
Letztlich fand eine solche Abschussprämie jedoch nicht die benötigten politischen Mehrheiten zur Umsetzung, weshalb in Wiesbaden eine Einführung aktuell nicht geplant ist“, so zitiert die FAZ die Stadträtin. Grund seien die hohen Kosten, was die Dame jedoch nicht daran hinderte die Jägerschaft darauf hinzuweisen, dass sie doch nach Bundesjagdgesetz ohnehin dazu verpflichtet seien, die Veterinärbehörden bei der Seuchenbekämpfung zu unterstützen. Zudem bedankte sie sich noch bei der Jägerschaft für deren „kostenfreie“ Unterstützung und das Engagement.