Rehbockjagd Juli – Welche Böcke sollte man erlegen?

Mit dem richtigen Vorgehen lässt sich in der Blattzeit gezielt auf die reifen Böcke jagen.

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Nicht immer springen die starken Böcke zuerst. Foto: Unsplash/Erik Karies

Rehbockjagd Juli: Die Blattjagd ist etwas ganz Besonderes, doch welche Böcke sollte man jetzt im Sommer erlegen? Wie geht man am besten vor und welche Böcke sollten geschont werden?

Rehbockjagd im Juli – nichts für schwache Nerven!

Die Blattzeit bietet eine spannende Jagd auf den roten Rehbock, trotzdem lauern auch ein paar Tücken auf den passionierten Rehwildjäger. Denn oftmals kommen die Böcke blitzschnell auf einen zugerauscht und es gilt schnell und richtig anzusprechen. Nicht immer sind diese Situationen einfach und so empfiehlt es sich, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, was wann und wo erlegt werden soll. Sonst wird man im Zweifel von der Situation überrumpelt.

Böcke dieser Kragenweite sollten wir bereits zu Saisonbeginn erlegen. © Kim Trautmann

Welche Böcke wollen wir im Sommer erlegen?

Wenn wir blatten, gilt das Augenmerk meist einem bestimmten, reifen Platzbock und das ist auch gut und richtig so. Denn an Einständen zu blatten, an denen vielleicht ein mittelalter Bock steht, bringt nur Unruhe in den Einstand, ohne dass wir schlussendlich zu Schuss kommen. Die Jagd nach der Rehbrunft üben wir auch nicht aus, um unseren Jährlingsabschuss zu erfüllen, denn den haben wir im Optimalfall bereits im Mai getätigt. Sicherlich sollte man, wenn sich die Gelegenheit bietet, auch einen schwachen Jährling oder Selektionsbock erlegen, keine Frage, das Hauptaugenmerk gilt jedoch in der Blattzeit der Ernte.
Das heißt, dass wir ganz gezielt die Einstände reifer Platzböcke ansteuern.

Selektion durch Platzwahl?

Auch wenn wir uns sicher sind, dass hier ein alter und kapitaler Bock seinen Einstand hat, heißt das nicht, dass dieser auch zuerst springt. Oft steht in der Nähe noch ein mittelalter Bock oder es springt zunächst ein Jährling. Das heißt wir müssen immer konzentriert bleiben und auch jetzt darauf achten, keinen zu jungen Bock zu erlegen. Sichert der Jährling oder junge Bock, zieht ängstlich oder in Panik, so ist das meist ein gutes Indiz dafür, dass bald der Platzbock folgen wird. Oft zahlt es sich also aus, die Nerven zu bewahren, auch wenn bereits ein passender junger Bock gesprungen ist.
Wildkameras können im Vorfeld der Blattzeit natürlich dabei helfen, die Böcke zu bestätigen, sodass man darauf vorbereitet ist, dass auch ein deutlich jüngerer Zukunftsbock hier vielleicht seinen Einstand hat.

Alte Böcke rasen nicht

Hin und wieder kommt der reife Platzbock angeprescht, wenn wir ihn direkt in seinem Einstand mit dem Sprengfiep provozieren. Oft kommen die älteren Böcke jedoch auch vorsichtig angezogen, um nachzuschauen.  Dann huscht plötzlich, wenn schon keiner mehr damit rechnet, ein roter Schatten durchs Stangenholz. Noch wichtiger als der richtige Blatter und der richtige Platz ist also vor allem eine gehörige Portion Nervenstärke. Konzentriert zu bleiben, in Deckung zu verharren und sich kaum zu bewegen, sind die wichtigsten Eigenschaften des erfolgreichen Blattjägers.