Swarovski EL Range 32: Technik auf kleinstem Raum

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Das EL Range 32 ist ein durch und durch "smarter" Begleiter. (Foto: Isabelle Nyari)

Swarovski Optik präsentiert das neue Fernglas EL Range 32. Wir haben den Mix aus Tradition und Moderne auf Herz und Nieren getestet.

Ferngläser gibt es wie Sand am Meer. Doch Swarovski Optik hat sich mit seinem traditionsreichen Betrieb einen Namen aufgebaut, der sich vom Markt abhebt. Mit dem neuen EL Range 32 zeigt die Firma erneut, dass sie Meister ihres Faches ist. Tradition und Moderne sind hierbei in einem leichten Fernglas gleichermaßen vereint. Doch was macht es besonders?

Erstaunlich schlank

Als ich das EL Range 32 zum ersten Mal sah, war ich überrascht, denn es ist äußerst kompakt. Mit einer Länge von nicht einmal 15 cm und einer Breite von 13 cm passt es in jede Jackentasche rein. Nimmt man das Fernglas in die Hand, folgt die nächste Überraschung: es ist federleicht. Gerade mal 685 Gramm bringt es auf die Waage. Dabei ist es griffig und gut ausbalanciert. Trotz seines geringen Gewichts lässt es sich sehr ruhig halten. Auf der Pirsch und besonders im Gebirge ist es somit der perfekte Begleiter. Dank der hochwertigen Linsen hat das Fernglas trotz seines geringen Objektivdurchmessers eine hervorragende Dämmerungsleistung.

Fernglas

Das Fernglas ist voller innovativer Technik und dabei trotzdem kompakt. (Foto: Isabelle Nyari)

Auch auf Drückjagden ist das El Range 32 ein nützlicher Begleiter. Besonders in fremden Revieren kann man die Schussdistanzen oder auch die Entfernung zum Nachbarschützen messen, ohne das Gewehr in die Hand nehmen zu müssen. Dank des integrierten Kompasses ist die Orientierung in fremden Revieren ein Kinderspiel. Nicht nur auf der Jagd, auch auf Spaziergängen durch das Revier oder auf Urlaubsreisen wird es zu einem nicht mehr wegzudenkenden Werkzeug.

Ein Fernglas mit inneren Werten

Das Fernglas ist zusätzlich mit einem Entfernungsmesser und einem Neigungsmesser ausgestattet. Besonders in unwegsamem Gelände, auf der Pirsch oder auf neu erreichten Kanzeln ist das von Vorteil. So bekommt man ein Gefühl für die Schussdistanz. Auch für das Anlegen von Kirrungen oder Salzlecken ist der Entfernungsmesser hilfreich und vor allem leicht zu bedienen. Der linke und rechte Knopf lassen sich wechselseitig programmieren, sodass man die Hauptfunktionen auf die bevorzugte Führhand legen kann. Der Messbereich beginnt bei 9 Metern und reicht bis 1500 Meter. Zudem ist das Fernglas in der Lage, bewegte Ziele zu messen.

Mit der zweiten Taste auf dem Fernglas gelangt man in das Menü. Dort kann eingestellt werden, ob neben der Entfernungsmessung ein zweiter Wert angezeigt werden soll. Dabei kann zwischen dem Neigungswinkel, der Richtung oder der korrigierten Schussentfernung ausgewählt werden.

Track Assistant im Fernglas

Unter dem Menüpunkt „Track“ kann man sich mit dem Fernglas zum Punkt der letzten Messung führen lassen. Diese Funktion empfand ich als besonders hilfreich. Auf Ansitz war Diana mir hold und ich konnte ein Stück Rotwild erlegen. Wer kennt es nicht: man kann einen Schuss antragen, versucht sich die Stelle zu merken und sobald man abbaumt, sieht der Wald plötzlich ganz anders aus. Da ich in einem mir wenig vertrauten Revier auf Ansitz war, nutzte ich die „Track“- Funktion. Ich markierte mit dem Entfernungsmesser den Punkt, an dem ich das Stück beschossen hatte. Anschließend baumte ich ab und lief in die Richtung, in der ich den Anschuss vermutete. Mit dem Fernglas peilte ich zu meiner Kanzel zurück. Dieses zeigte dann an, wie viele Meter ich mich nach rechts, links, vorne oder hinten bewegen muss, um zum letzten Messpunkt – also meinem markierten Anschuss – zu gelangen.

Auch die Helligkeit lässt sich individuell anpassen. Hierfür stehen fünf Helligkeitslevel zur Auswahl. Aufgrund des ausgewählten Levels regelt das Fernglas die Leuchtstärke des Displays automatisch.

Zusätzlich kann man sich Temperatur und Luftdruck anzeigen lassen und eines von drei möglichen ballistischen Profilen auswählen. Diese stellt man in der App ein. Somit hat man einen vollwertigen Ballistikcomputer integriert.

Alle Parameter, die sich im Fernglas einstellen lassen, können auch bequem über die App angepasst werden.

Fernglas

Kompakt, leicht, intelligent – das Fernglas von Swarovski überzeugt. (Foto: Isabelle Nyari)

Fernglas trifft App

Ein Fernglas ist ein traditioneller Begleiter der Jäger, doch auch ein solch althergebrachtes Werkzeug kann man mit moderner Technik verknüpfen.

Das intelligente Fernglas lässt sich über die „EL Range Configurator App“ individuell und bedienerfreundlich konfigurieren. Per Bluetooth habe ich das Fernglas mit meinem Smartphone verbunden und konnte alle Änderungen bequem vornehmen, ohne dass ich durch das Fernglas schauen musste.

Die App zeigt automatisch die letzten drei Messungen an. Zusätzlich können bis zu drei ballistische Profile gespeichert werden. Beim Anpassen der ballistischen Profile gibt man das entsprechende Zielfernrohr und die Visierhöhe ein. Unter der Rubrik „Bedingungen“ können die Meereshöhe und die Temperatur angegeben werden und zusätzlich die Fleckschussdistanz. So wird das Fernglas Teil einer Weitschussausrüstung.

Des Weiteren kann die verwendete Munition eingespeichert werden. Hierfür kann man entweder aus einer Datenbank den Hersteller, das Kaliber und das Geschoss auswählen. Oder man trägt unter dem Reiter „Handladung“ die Werte händisch ein, wenn man wiedergeladene Munition verwendet.

Fernglas

Das intelligente Fernglas lässt sich einfach mit dem Smartphone bedienen. (Foto: Isabelle Nyari)

Aus allen eingetragenen Daten berechnet die App die Korrekturen für das Zielfernrohr.

Durch die Anzeige der korrigierten Schussentfernung oder der Klicks am Ballistikturm eines Swarovski Optik Zielfernrohrs erhält man die Daten für einen präzisen Weitschuss.

Alles, was in der App eingestellt wird, kann mittels Bluetooth schnell und einfach direkt auf das Fernglas übertragen werden.

Tracking Assistent in der App

Der Tracking Assistant kann nicht nur über das Fernglas genutzt werden. Auch mit der App ist dies möglich. Hierfür setzte ich mittels Entfernungsmesser im Fernglas einen Punkt im Gegenhang, an dem sich mein fiktiver Anschuss befand. Anschließend öffnete ich die App und wählte die letzte Messung aus. Es öffnet sich ein Fenster auf meinem Smartphone, dass eine Google Maps Karte anzeigt, mit der ich bequem durch das Tal auf die andere Seite zu meinem letzten Messpunkt navigiert wurde.

 

Fernglas

Mit der App gelangt man über Google Maps sicher zum Anschuss. (Foto: Isabelle Nyari)

 

Qualität hat ihren Preis

Der UVP liegt bei 3.270€. Für meinen Geschmack eine Summe, über die man mehr als zweimal nachdenken muss. Doch man kauft sich nicht nur ein Fernglas, sondern einen lebenslangen Jagdbegleiter.

Das Fernglas wurde bei Schneelage und kalten Temperaturen getestet. Es ließ sich dabei einfach und intuitiv bedienen, ohne von der Kälte beeinträchtigt zu sein. Das Fernglas wird mit einer großen Palette an Zubehör geliefert.

Das EL Range 32 ist ein erstaunlicher Begleiter. Ein traditionsreiches Werkzeug wird dabei mit den Wundern der modernen Technik vereint. Je länger man sich damit beschäftigt, desto intuitiver kann man es bedienen und schnell möchte man es nicht mehr aus der Hand legen.

Besonders beeindruckt hat mich der Tracking Assistant. Er führte mich zuverlässig zu meinen Anschüssen. Dabei war mir als Kind der Neuzeit die Variante mit der App die liebere. Doch wenn man in einem Gebiet ist, in dem man kein Handynetz hat, wäre man nur mit der App schlecht bedient. Die Variante, sich mit dem Fernglas zum letzten Messpunkt führen zu lassen, spielt hier ihre Vorteile aus und ist eine äußerst nützliche Funktion.

Vergrößerung8-fach
Wirksamer Objektiv-Diameter32 Millimeter
Sehfeld in m/1.000m135 Meter/1000 Meter
Länge146 Millimeter
Breite131 Millimeter
Höhe69 Millimeter
Gewicht (ohne Batterien)685 Gramm
Messbereich9-1.500 Meter
Preis3.270 €

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