Im hessischen Burgwald ereignet sich immer wieder ein besonderer Anblick. Hin und wieder lässt sich ein schneeweißes Reh erspähen. Was auf manche wie ein Weihnachtswunder wirken kann, hat einen simplen genetischen Ursprung. Dennoch sind weiße Rehe sehr selten – und in der Natur besonders gefährdet.
Weiße Rehe in Hessen: Burgwald und die besonderen Waldbewohner
Gundula von Arnim, Försterin, hatte diesen Dezember das erste Mal das Glück, weiße Rehe im Burgwald fotografieren zu können. Gegenüber der Hessenschau äußerte sie sich zu dem besonderen Anblick: „Es hat auch weiß geleuchtet. Und das war natürlich dann sehr eindeutig, dass das das weiße Reh ist. Erst dachte ich, es ist ein Hase. Aber nein, das war ein weißes Reh. Und es kam zu zweit, also mit einem Kitz.“
Weiße Rehe in der Natur besonders gefährdet
Seit kurzem streift das weiße Reh also nicht alleine umher. Auch sein Jungtier hat die ungewöhnliche Fellfarbe übernommen. Weiße Rehe sind grundsätzlich sehr selten. In ganz Deutschland gibt es schätzungsweise etwa 25 Exemplare. Was für den Menschen wie ein märchenhaftes Schauspiel wirkt, ist in der Natur allerdings ein entscheidender Nachteil. Denn die Tiere sind aufgrund ihrer ungewöhnlichen Färbung leichter für Fressfeinde erkennbar. Das kann die ganze Gruppe gefährden. Im Burgwald können die Tiere allerdings unbesorgt leben, sie genießen lebenslanges Wohnrecht durch den Förster Lars Wagner.
„Aus der Literatur kann man entnehmen, dass es sehr selten ist. Es gibt 2 weiße Formen, die zu weißen Rehen führen können. Albinismus oder Leuzismus.“, erklärt Wagner gegenüber der Hessenschau. „Albinos, das sind die mit den roten Augen, die sind komplett weiß. Und Leuzismus – das sind Rehe, die haben ein weißes Fell, teilweise noch mit braunen Partien, aber normal gefärbten Augen.“
Förster rufen zu Zurückhaltung auf
Die beiden Rehe im Burgwald haben den Gendefekt Leuzismus. In den umliegenden Ortschaften sind die Tiere inzwischen sehr bekannt. Gesehen haben sie allerdings nur die wenigstens. Die Förster bitten die Menschen im Umgang mit den weißen Rehen um Zurückhaltung. Wer die besonderen Tiere sehen möchte, sollte sich gedulden. Denn der Burgwald ist groß und die besonderen Bewohner brauchen vor allem eine Menge Ruhe.






