Waschbären in Hamburg: Kommt erneut ein Kastrations-Projekt?

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Waschbären sorgen in Städten teils für große Probleme. So auch in Hamburg. © Unsplash/Egor Myznik

Auch in Hamburg sorgen Waschbären für Probleme. Zur Bekämpfung der invasiven Tiere schlägt die CDU-Fraktion in Hamburg nun die Kastration der Tiere vor. Denn die Bejagung der Raubtiere im Stadtgebiet sei schwer umsetzbar und in der Bevölkerung nur wenig akzeptiert. Genau dieses Vorgehen hat das Gericht allerdings erst kürzlich in Hessen gestoppt. Grund waren juristische Probleme. Die unkontrollierte Vermehrung von Waschbären führt immer häufiger zu Problemen.

Waschbären in Hamburg: Raubtiere verwüsten Gärten und gefährden Tiere

Die unkontrollierte Vermehrung von Waschbären bringe auch in Hamburg große Probleme mit sich. Die invasiven Raubtiere, die ursprünglich aus Amerika nach Deutschland gebracht wurden, beschädigen Gärten und Gebäude. Auch gefährden sie heimische Vögel, Amphibien und Reptilien. Laut CDU-Fraktion solle der Senat deshalb die rechtliche Grundlage für ein Pilotprojekt prüfen, dass die Kastration von Waschbären ermöglicht. Davon berichtet unter anderem die SZ.

Waschbären kastrieren? Projekt bereits in Kassel gestoppt

Erst vor kurzem wurde ein solches Pilotprojekt in Kassel allerdings erst gestoppt. In der hessischen Stadt hatte ein Team aus zehn Tierärzten und 30 Ehrenamtlichen die Waschbären in der Stadt mit Fallen eingefangen, um sie zu sterilisieren. Das sollte die Population kurzfristig stabilisieren und langfristig minimieren. Gegen dieses Vorhaben stellte sich allerdings der hessische Landesjagdverband. So dürfen chirurgische Eingriffe an Wildtieren nicht ohne Genehmigung vorgenommen werden. Genau das war bei dem Projekt allerdings der Fall. Auch basiere das Projekt auf wissenschaftlich inzwischen eindeutig widerlegten Annahmen.

Umgang mit invasiven Arten per EU-Verordnung geregelt

Darüber hinaus dürfen invasive Tierarten nach dem Fang sowieso nicht wieder in die Wildnis zurückkehren. Das ist durch eine EU-Verordnung geregelt. Der Hamburger CDU-Fraktion ist dieses rechtliche Problem dabei durchaus bewusst. So seien beispielsweise Auffangstationen, die verwaiste oder verletzte Waschbären aufnehmen, häufig überfüllt, weil die invasiven Tiere nicht in die Freiheit zurückkehren dürfen. Ziel müsse es daher sein, das Problem in Hamburg mit einer langfristigen Lösung anzugehen.