Toter Wolf – Jäger zu unrecht verdächtigt

Das Tier im bayerischen Wald wurde nicht illegal geschossen. Dafür steht nun der Finder unter Tatverdacht, eine Straftat vorgetäuscht zu haben.

daniel-dvorsky-nVxRYCO84sQ-unsplash

Der Finder hat den Wolf offenbar über die tschechische Grenze geschafft und dann den Verdacht geäußert, dass dieser illegal geschossen wurde. © Unsplash/Daniel Dvorský

Im Landkreis Cham in der Oberpfalz hat Ende Oktober ein toter Wolf für Furore gesorgt. Schuld sollten zunächst die Jäger sein, doch jetzt nimmt der Fall eine ungeahnte Wendung.

Toter Wolf für falschen Verdacht genutzt?

Das Tier wurde im Gemeindegebiet von Lam entdeckt. Das Pikante an diesem Fall ist, dass der Finder bei der Polizei angegeben hatte, dass der Wolf erschossen worden sei.
Wie die Tatortbegehung durch die Beamten zeigt, stammt der Wolf jedoch gar nicht aus der Gegend und wurde dorthin gebracht. Außerdem hoch interessant: einen Schuss konnten sie nicht finden.

Der Wolf ist also nicht erschossen, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Artgenossen gebissen worden, so das Untersuchungsergebnis des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Stammt der tote Wolf aus Tschechien?

Und es gibt noch weitere Erkenntnisse zum Tathergang. Nach Vernehmung des Finders und einer Tatortbegehung geht die Polizei in Bad Kötzting mittlerweile davon aus, dass der Wolf aus Tschechien stammt und nach Bayern transportiert wurde.

Im Fokus der Ermittlungen steht nun der Mann, der den Wolf auch „gefunden“ haben will. Der ist zufälligerweise ehrenamtliches Mitglied des Netzwerks „Große Beutegreifer“, welches sich unter anderem dem Schutz von Wölfen verschrieben hat.

Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Die Polizei tut dies offenbar, denn neben dem Aneignen und über die Grenze Verbringen, werfen die Ermittler dem engagierten Finder auch das Vortäuschen einer Straftat vor. Das genaue Motiv ist noch unklar, lässt sich allerdings aufgrund seiner bisherigen Bemühungen um den Wolfsschutz bereits erahnen.

Mehr zum Thema