Jagd ist nicht gleich Jagd. Ob man bei dem Begriff an den einzelnen Waidmann denkt, der geduldig auf dem Hochsitz abwartet, oder an dynamische Jagden mit mehreren Personen: das Waidwerk ist vielfältig. Mit dem Herbstbeginn hört man dabei immer häufiger von der Drückjagd. Doch was macht diese besondere Jagdart aus, und wie unterscheidet sie sich von der Treibjagd? JÄGER hat die Antworten.
Drückjagd ist Gesellschaftsjagd
Die Drückjagd ist eine Art zu Jagen, die nicht einzeln erfolgen kann. Sie zählt zu den Gesellschaftsjagden. Darunter versteht man die gemeinsame Jagd mehrerer Personen, je nach Definition in den einzelnen Bundesländern bedeutet das, dass mindestens 4 Personen beteiligt sein müssen. Diese zeichnen sich durch die Benötigung von Treibern und Hunden aus. Wichtig: Die Bestimmung eines Jagdleiters ist bei der Gesellschaftsjagd absolute Pflicht. Wie man eine Drückjagd als Jagdleiter organisiert, können Sie hier nachschauen.
Was ist Drückjagd?
Die Drückjagd ist eine Gesellschaftsjagd, bei der Treiber (meist mit Hunden) das bejagte Wild bewusst in Bewegung bringen. Neben den Treibern gibt es die Schützen, welche verteilt im Gebiet darauf warten, dass das Wild in die Nähe eines Standes kommt, wo es der Jäger sauber ansprechen kann. Ziel der Treiber ist dabei nicht, die Tiere in Panik zu versetzen, sondern es dazu zu bringen, sich in ruhigem Tempo von den Geräuschen zu entfernen. Daher werden laut jagende Hunde genutzt, die das Wild frühzeitig bemerkt. Nur so kann der Schütze sauber ansprechen. Bei der Drückjagd wird mit der Büchse auf Schalenwild gejagt.
Der Unterschied zur Treibjagd
Vom Ablauf her gestalten sich Drückjagd und Treibjagd relativ ähnlich. Denn auch die Treibjagd ist eine Gesellschaftsjagd, bei der es darum geht, das Wild mit Treibern in Richtung der Schützen zu bewegen, die dann sauber ansprechen können. Der Unterschied liegt zum großen Teil im bejagten Wild: Treibjagden finden mit der Flinte auf Niederwild statt. Während bei der Drückjagd also Reh-, Rot- oder Schwarzwild im Vordergrund stehen, liegt der Fokus bei der Treibjagd auf Hase, Fasan und Co. Der Hund spielt hier eine entscheidende Rolle: Sie machen das Wild hoch, davor sind alle Teilnehmer ruhig, um das Wild nicht frühzeitig aufzuschrecken. Nach der Erlegung apportiert der Jagdhund dann das erlegte Tier.
Während die Treibjagd keine allzu festgelegte Zeit hat, findet die Drückjagd größtenteils im Spätherbst bis Winter statt. Ab Oktober liegt der Fokus also auf der Gesellschaftsjagd mit der Büchse.