Die Jagd ist ohne Hund unvorstellbar. Deutschland hat mit Rassen wie dem Dackel, der deutschen Bracke oder einer Auswahl deutscher Vorstehhunde ein breites und traditionsreiches Portfolio an Jagdhundrassen. Doch wer auf der Suche nach dem perfekten Jagdhund ist, kann sich auch bei den Nachbarn umsehen: Auch in Frankreich hat die Jagd jahrhundertelange Tradition. Und aus dieser Tradition geht eine Vielzahl toller Jagdhunde hervor. Für Jägerinnen und Jäger könnte ein französischer Jagdhund also der perfekte Begleiter sein.
Französischer Jagdhund: Die wichtigsten Rassen im Profil
JÄGER hat einige französische Jagdhunde unter die Lupe genommen und die wichtigsten Informationen zu den Vierbeinern als Partner im Revier zusammengefasst.
Braque Français (Französischer Vorstehhund)
Der Braque Français ist eine der ältesten Vorstehhunderassen Frankreichs. Es gibt ihn in zwei Varianten: Der Typ Gascogne ist dabei größer und schwerer als der Typ Pyrénées. Als französischer Jagdhund ist er bekannt für sein sanftes, gelehriges Wesen und außerordentliche gute Nasenleistung.
Größe: 47–69 cm
Gewicht: 17–30 kg
Der Braque Français ist ein klassischer Vorstehhund. Hauptsächlich wird er zur Feld- und Niederwildjagd genutzt. Der „Allrounder“ sucht dabei weiträumig nach Wild, verharrt in Vorstehhaltung bei Witterung und apportiert nach dem Schuss. Diese Rasse gilt als ruhig, lernbereit und damit als geeignet für Personen, die nach ihrem ersten Jagdhund suchen.
Grand Bleu de Gascogne: Französischer Jagdhund mit Verve
Der Grand Bleu de Gascogne stammt aus Südfrankreich. Neben seiner Größe sorgt auch das markante, blauschwarz gesprenkelte Fell für einen eindrucksvollen Auftritt. Ausdauer und ausgeprägte Meutefähigkeit zeichnen die Rasse als Jagdhund aus.
Größe: 62–72 cm
Gewicht: 30–40 kg
Vorrangig kommt der Grand Bleu de Gascogne bei der Schweißarbeit sowie der Hetzjagd auf Rot– oder Schwarzwild zum Einsatz. Er verfolgt Wild über lange Strecken und erleichtert über seinen fulminanten Laut dem Jäger die Verfolgung. Ein französischer Jagdhund mit richtig Wucht.
Petit Bleu de Gascogne
Der Petit Bleu de Gascogne ist die kleinere Variante des Bleu de Gascogne und begeistert durch freundliches Wesen und ausgeprägte Ausdauer. Auch der Petit Bleu gilt als spurlaut, soll als französischer Jagdhund aber wesentlich leichter zu führen sein als die große Variante.
Größe: 50–58 cm
Gewicht: 18–25 kg
Der Petit Bleu wird vor allem für die Jagd auf Niederwild und Hasen genutzt. In kleinen Meuten oder auch alleine verfolgt er Wildspuren mit großer Ausdauer und. Seine Arbeit ist besonders hilfreich in bergigem oder dicht bewachsenem Gelände, wo die geringere Körpergröße ihm einen wesentlichen Vorteil verschafft.
Griffon Nivernais
Der zottelige, robuste Griffon Nivernais mit gutem Geruchssinn ist besonders bei französischen Jägern beliebt, die in unwegsamem Gelände jagen. Er ist intelligent, willensstark und braucht daher eine konsequente Hand.
Größe: 55–60 cm
Gewicht: 20–25 kg
Der Griffon Nivernais wird hauptsächlich für die Jagd auf Wildschwein und anderes Hochwild verwendet. Er jagt meist in kleinen Gruppen, ist aber auch alleine einsatzfähig. Sein Mut und seine Hartnäckigkeit machen ihn zu einem exzellenten Nachsucher, der allerdings auch viel Einsatz und Arbeit auf Jägerseite erfordert. Einigen könnte ein solcher französischer Jagdhund wohl Kopfschmerzen in der Ausbildung bereiten.
Épagneul Breton
Der Épagneul Breton ist der kleinste der Vorstehhunde, aber gleichzeitig einer der beliebtesten Jagdhunde Frankreichs – und auch international geschätzt. Der Spaniel gilt als temperamentvoller, lernfreudiger und sehr führiger französischer Jagdhund.
Größe: 46–52 cm
Gewicht: 13–18 kg
Dieser Hund ist ein universeller Jagdhelfer und geeignet für die Feld-, Wasser- und Waldarbeit. Er sucht selbständig, stellt Wild durch Vorstehen, apportiert zuverlässig und zeigt gute Leistungen auch bei der Nachsuche. Ideal für Niederwild wie Fasan, Rebhuhn oder Ente.
Poitevin
Bekannt als der „Windhund unter den französischen Laufhunden“ ist der Poitevin besonders fein gebaut. Er gilt als besonders schnell und ausdauernd.
Größe: 60–72 cm
Gewicht: 20–30 kg
Primär in Meuten zur Wolfspirsch und Jagd auf schnelles Wild. Heute eher selten als Jagdhund genutzt, ist der Poitevin bei Kennern noch jetzt besonders beliebt.
Porcelaine (Chien de Franche-Comté)
Der Porcelaine besticht durch sein besonders edles, „porzellanartiges“ Erscheinungsbild: kurzes, glänzend weißes Fell mit leicht durchschimmernder, rosiger Haut – daher der Name. Sein Körperbau ist schlank, muskulös und auf Ausdauer und Schnelligkeit ausgelegt.
Größe: 53–58 cm
Gewicht: 25–28 kg
Der Porcelaine ist ein klassischer Lauf- und Meutehund, der bevorzugt zur Hasen-, Reh- und manchmal auch Wildschweinjagd eingesetzt wird. Er jagt laut auf Spur und mit hoher Ausdauer, wobei er Wild selbstständig verfolgt und dabei die Fährte auch über weite Distanzen sicher hält.
Für wen eignet sich ein Französischer Jagdhund?
Ein französischer Jagdhund kann sich für alle Jägerinnen und Jäger lohnen, die bereit sind, sich mit ihnen bisher unbekannten Hunderassen auseinanderzusetzen. Die Rassen sind dabei in ihren Einsatzgebieten ebenso vielfältig wie in Aussehen und Wesen. In jedem Fall lohnt es sich, sich seinen Optionen bei der Hundewahl bewusst zu sein, um den Vierbeiner zu finden, der am besten zu einem passt.