Waschbär und seine Familie aus Karmin gerettet

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Ein Waschbär steckte mit seinen Jungtieren in einem Karmin fest. © Unsplash/Chris Ensminger

In Breckerfeld im Ruhrgebiet musste die Feuerwehr eine Waschbär-Familie aus einer besonders ungewöhnlichen Lage befreien. Hilfe lieferte dabei eine Waschbär-Expertin aus Fulda.

Waschbär mit Jungtieren steckt in Karmin fest

Die Bewohner des Hauses in Breckerfeld haben sich laut dem WDR über „ungewöhnliche Vorgänge“ in ihrem Schornstein gewundert. Bei genauerer Betracht war schnell klar: Ein Waschbär hatte sich mit ihren vier Jungtieren in dem Schacht einquartiert. Die Familie zog die freiwillige Feuerwehr zur Hilfe hinzu – diese konnte die Tiere vom Dach aus aus dem Karmin befreien.

Feuerwehr Retter Raubtier

Als die Tiere aus dem Karmin herauskrabbelten, flüchtete die Mutter und ließ dabei ihre Jungtiere zurück. Diese stellten sie nach abgeschlossener Mission in einem Karton an dem Einsatzort ab. Sie hatten die Hoffnung, dass die Mutter an den Ort zurückkehrt, an dem sie ihren Nachwuchs vermutet. Wie die Feuerwehr später mitteilte, sei dies dann auch geschehen. Die Idee bekamen die Einsatzkräfte von einer „Waschbär-Expertin“ von einem Tierschutzverein aus Fulda.

Der Waschbär in Deutschland: Verbreitung der invasiven Art

Waschbären gelten in Deutschland als invasive Art. Die Tiere stammen eigentlich aus Nord- und Mittelamerika. Vor etwa 90 Jahren wurden die kleinen Raubtiere in der Nähe von Kassel ausgesetzt, seitdem breiten sich die Tiere rapide aus. Der Waschbär gilt als äußerst anpassungsfähig. Er kann sich schnell an neue Lebensräume anpassen und sich dementsprechend schnell vermehren. Genaue Zahlen zur Population können nicht erfassten werden, allerdings gilt für Jäger das absolute Gebot, Waschbären zu entnehmen. Daraus ergibt sich eine Jagdstrecke, die mit der Population in Zusammenhang stehen dürfte. In NRW wurden im Jagdjahr 2023/24 etwa 30.000 Waschbären erlegt. 10 Jahre zuvor – im Jagdjahr 2013/14 waren es noch unter 10.000 Tiere.

Die Jagdstrecke zeigt: Der Waschbär breitet sich immer weiter aus. Das kann zu Problemen für die Bewohner der betroffenen Städte führen, denn die kleinen Raubtiere können Gärten verwüsten oder sogar Gebäude beschädigen. In Einzelfällen können die Tiere auch Menschen oder Haustiere angreifen.

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