Biber sorgt für horrende Schäden in der Oberlausitz

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Der Biber gilt als Landschaftsarchitekt und wahrer Baumeister. Genau damit haben Fisch- und Landwirte immer häufiger zu kämpfen – unter anderem in Sachsen. © Unsplash/Mark Ma

Der Biber gilt als Landschaftsarchitekt und wahrer Baumeister. Mühelos kann er Bäume fällen, Dämme errichten und damit große Wassermassen umlenken. Genau damit haben Fisch- und Landwirte immer häufiger zu kämpfen – unter anderem in der Oberlausitz in Sachsen.

Biber sorgt für Schäden von mehreren Tausend Euro

Die Teichwirtschaft Kreba in der Oberlausitz leidet unter dem Biber. Laut MDR Sachsen kosteten die Reparaturen in den vergangenen Jahren rund 250.000 Euro. Der Nager würde laut Angaben des Geschäftsführers neue Tunnel und Löcher in die Dämme bauen. Diese könnten dadurch das Wasser nicht mehr halten, wodurch dieses massiv umgelenkt wird. Deswegen gibt es tägliche Kontrollgänge, um die Dämme an den 59 Teichen der Firma auf Schäden zu untersuchen. Erst kürzlich habe ein Damm nachgegeben und das Wasser für die Teiche aus einer Hauptversorgungsleitung aus umgeleitet.

Teichwirtschaft durch Nagetier bedroht

Allein dieser Schaden soll sich auf rund 30.000 Euro belaufen. Für die Teichwirtschaft ist klar: Wenn der Biber sich weiterhin unbehindert ausbreiten kann, steigen auch die Schäden immer weiter an. Das wäre existenzbedrohend. Denn der Betrieb bekommt der Geschäftsführung zufolge nur 60 Prozent der Schäden ersetzt, die der Biber verursacht. Außerdem erhalte der Betrieb das Geld erst im Folgejahr, was in akuten Situationen wirtschaftliche Schäden anrichten kann. Zusätzlich kann die Teichwirtschaft nicht ohne weiteres gegen das Nagetier vorgehen.

Biber in Deutschland: Geschützte Art sorgt für Diskussionen

Der Biber gilt deutschlandweit als streng geschützte Art. Einst fast ausgestorben, verbreitet sich das größte Nagetier Europas immer weiter. Der Biber kann durch seine Umbauten einerseits Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten schaffen. Andererseits können die umgeleiteten Wassermassen für Land- und Teichwirte massive wirtschaftliche Schäden bedeuten. In der Oberlausitz häufen sich die Berichte von trockengelegten Teichen. Dadurch verenden nicht nur Fische – in einigen Gebieten stiehlt der Biber quasi das Löschwasser. Gerade im Sommer kann das hochgradig gefährlich sein.

An anderen Orten flutet das umgeleitete Wasser dann Wohn- sowie landwirtschaftliche Nutzfläche. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat das Bibermanagement ins Leben gerufen, um eine Balance zwischen der Pflicht zum Schutz vom Biber und die Interessen der Menschen schaffen zu können. Dieses kann in Einzelfällen den Umgang mit dem Nagetier entscheiden. Ob es bald auch Grundsatzlösungen für einzelne Regionen geben könnte, steht derzeit noch aus.

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