Sendefähige Wildkameras sind ein Must-have in vielen Revieren. Revieraufseher JOSS JEPSEN hat die gängigsten Modelle auf Herz und Nieren getestet.
Wie so oft bei Jagdausrüstung stellt sich die Frage, ob alles, was im Laden funktional und praktisch aussieht, auch fürs Revier taugt. Um das bei unseren Wildkameras herauszufinden, haben wir die Probanden an einem Wildacker mit starken Wechseln platziert. Für gleiche Testbedingungen wurden alle auf derselben Höhe und im selben Winkel montiert. Wer dem mehrmonatigen Test standhielt, erfahren Sie hier.
Zeiss Secacam 7: Herausragende Wildkamera
Die Zeiss Secacam 7 hat bei unseren Testern einen richtigen „Apple-Moment“ hervorgerufen. Kennen Sie das, wenn man die Verpackung aufmacht, alles wirkt wertig, man setzt die Batterien ein und die Neuanschaffung funktioniert einfach? So, als ob man die SIM-Karte in ein neues iPhone einsetzt und es funktioniert. Man drückt Knöpfe und das Gerät tut, was es soll. Zugegebenermaßen ist das für viele technische Geräte wohl Wunschdenken, aber bei der Zeiss Secacam klappt das ausgezeichnet.
Die Haptik der Secacam 7 ist sehr gut, der robuste Verschlusshebel lässt sich auch mit nassen oder klammen Fingern gut bedienen. Das Gehäuse hat eine wertige, schlagfeste „Soft-touch“-Beschichtung. Die Bedienung ist intuitiv und selbsterklärend. Man befüllt das Batteriefach, schaltet die Kamera ein und kann direkt starten. Mittels des QR-Codes auf der Kamera kann man diese leicht scannen, gelangt zur App und kann sie hinzufügen. Die Bildübertragung, Sensibilitätseinstellung und Bildqualität überzeugten im Test. Ein weiteres Feature ist die KI-unterstützte Wilderkennung, die auch in Randbereichen und bei schlechtem Licht noch zuverlässig Wild sichtbar macht. Die Gurtaufhängung zur Montage ist robust und gut bedienbar. Einziges Manko war die etwas zu dicke Schraube der Baumhalterung, welche ein Einschrauben ohne vorheriges Vorbohren nicht möglich machte.
Erhältlich ist die Zeiss Secacam 7 zu einem Preis von 279,00 Euro.
Minox DTC 1200: Unbegrenzter Datenplan
Die Minox-Wildkamera macht ebenfalls einen wertigen Eindruck, ist robust verarbeitet und liefert ein zuverlässiges Sendeergebnis bei guter Bildqualität.
Ein weiteres Plus ist die günstige Flatrate zum Preis von 5,99 im Monat, die das zuverlässige Versenden größerer Bildmengen erlaubt, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.
Die Kamera ist recht sensibel, was das Auslöseverhalten anbelangt. Darum hatten wir das Auslöseintervall hochgesetzt, um die Bildanzahl etwas zu begrenzen.
Anders als bei einigen der anderen getesteten Kameramodelle lässt sich die Minox-Kamera nur über die zugehörige App einstellen. Das funktioniert allerdings sehr zuverlässig und intuitiv. Auch hier verlief das Einrichten ohne Probleme.
Der Preis für die Kamera liegt bei 398,00 Euro.
Hikmicro M15: Wildkamera für den kleinen Geldbeutel
Die Hikmicro-Kamera M15 deckt auf eine Entfernung von 25 Metern noch eine Breite von 20 Metern ab. Im Test fiel auch auf kürzere Distanzen vor allem ihr Weitwinkel auf. Sie besitzt am Gerät kein Display, weshalb alle Einstellungen über die App vorgenommen werden. In Zeiten, in denen man remote seine Einstellungen vornehmen oder sich bis auf wenige Batteriewechsel vom Einstand fernhalten will, ein durchaus nützliches Feature. Was die Ausstattung anbelangt, so kann auch die Hikmicro-Kamera sehr einfach ruckzuck in Betrieb genommen werden.
Die Ausstattung der Hikmicro bringt alles mit, was eine Wildkamera haben muss, und das zu einem absolut fairen Preis.
Erhältlich ist die Kamera für rund 199,00 Euro. Die Bildqualität der Kamera ist ausreichend.