Im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen treibt ein Wolf sein Unwesen. Eigentlich war unter bestimmten Bedingungen der Abschuss nach dem nächsten Riss erlaubt. Genau das wollen Gegenstimmen nun verhindern. Wie geht es weiter mit Isegrim in Niedersachsen?
Wolf in Niedersachsen: Sondergenehmigung nach wiederholten Rissen
Tier- und Naturschützer wehren sich gegen den potenziellen Abschuss eines Wolfs im Landkreis Helmstedt. Nachdem der Wolf durch eine Ausnahmeregelung unter bestimmten Bedingungen zum Abschuss freigegeben war, haben die Gegenstimmen nun zwei Eilanträge gegen dieses Vorhaben beim Verwaltungsbericht Braunschweig eingereicht. Unter anderem soll ein speziell auf den Schutz von Wölfen spezialisierter Verein an den Anträgen beteiligt gewesen sein.
Eilanträge von Tierschützern verhindern Abschuss
Derzeit ist noch unklar, wie lang es dauern wird, bis das Verwaltungsgericht über die Eilanträge und damit über den Verbleib des Raubtiers entscheidet. Erst Ende Mai hatte der Landkreis Helmstadt via Ausnahmegenehmigung erlaubt, einen bestimmten Wolf zu entnehmen. Die Genehmigung sollte nur in Kraft treten, wenn das Tier nach dem 1. Juli 2025 erneut einen Herdenschutzzaun überwindet und mindestens ein weiteres Tier reißt.
Wolf soll bei Großteil der Risse involviert gewesen sein
Bei dem Wolf, der zur Entnahme freigegeben wurde, handelt es sich den Angaben des Landkreises zufolge um den Leitwolf eines Rudels mit Jungtieren. Das Tier mit der Kennung GW3559 soll demzufolge bei einer Vielzahl an Rissen, die jüngst in dem Landkreis stattgefunden haben, beteiligt oder ursächlich gewesen sein. Grund genug für den Landkreis, den Wolf zur Entnahme freizugeben und damit vor allem Landwirte und Tierhalter im Falle eines weiteren Risses zu entlasten.
Der Landkreis Helmstedt hatte den eigenen Angaben zufolge seit Juli 2024 vermehrt mit Wolfsrissen zu kämpfen. Der Wolf hatte dort bei mehreren Rissen 150 Schafe getötet, 47 weitere Tiere wurden verletzt. Zusätzlich gelten 34 weitere Tiere seit Angriffen als verschollen. Wie viele Risse tatsächlich auf den zum Abschuss freigegebenen Rüden zurückfallen, ist besonders durch die verschwundenen Tiere und dadurch fehlende DNA-Analysen nicht eindeutig feststellbar. Der Leitwolf des Rudels soll dennoch mit hoher Wahrscheinlichkeit bei allen Rissen dabei gewesen sein. Nun bleibt abzuwarten, ob der Wolf bei einem weiteren Angriff tatsächlich entnommen werden darf.