Nashörner werden häufig Opfer von Wilderei. Ihre Hörner lassen sich zu horrenden Summen auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Eine Studie aus Südafrika hat ergeben: Man kann die Tiere schützen, wenn man das Horn vorsorglich entfernt.
Wilderei in Südafrika: Nashörner besonders gefährdet
Um das Horn zu entfernen, muss das Rhinozeros zuerst betäubt werden. Dann kommt die Säge ins Spiel. Der Prozess soll für die Tiere schmerzfrei und schnell vorbei sein. Gleichzeitig sinkt damit das Risiko, dass die Tiere Wilderern zum Opfer fallen. Denn das Horn der Tiere können die Täter auf dem Schwarzmarkt für viel Geld verkaufen – es ist der Hauptgrund für die Wilderei.
Wissenschaftler der Nelson-Mandela-Universität weisen in ihrer Studie nach, dass die Wilderei durch das Entfernen der Hörner tatsächlich sinkt. In elf Reservaten um den Krüger Nationalpark sind die Wilderei-Fälle zwischen 2017 und 2023 um etwa drei Viertel gesunken, nachdem den Rhinozerossen vor Ort die Hörner provisorisch abgetrennt worden waren.
Horn der Tiere erzielt horrende Summen auf dem Schwarzmarkt
Ohne das Horn sind die Nashörner für Wilderer wesentlich weniger ansprechend. Diese können dann durch die Tötung eines Nashorns sehr viel weniger Geld verdienen – und darum geht es den Tätern bei der Wilderei. Für die Hörner der Tiere können die Wilderer auf dem Schwarzmarkt horrende Preise verlangen.
Grund dafür ist ein folgenschwerer Aberglaube. Denn in der traditionellen asiatischen Heilkunde gilt das Horn von Nashörnern als Wundermittel. Es soll unter anderem Krebs heilen können. Dabei ist Keratin, dem Stoff, aus dem die Hörner und unter anderem auch menschliche Haare bestehen, keinerlei medizinische Wirkung nachgewiesen. Dennoch: Ein Kilo Horn bringt etwa 20.000 Euro. Die Wilderei ist also hochgradig lukrativ.
Wilderei in Südafrika zurückgegangen – Enthornung könnte Problem lösen
Im vergangenen Jahr 2024 haben Wilderer 420 Nashörner in Südafrika getötet. Parkbetreiber müssen meist viel Geld in die Hand nehmen, um die Tiere vor der illegalen Tötung zu schützen. Maßnahmen wie Luftüberwachung, Wildhüter oder Wachhunde sind oft kostenintensiv – und nicht immer erfolgreich. Das Enthornen der Tiere bewies sich in den letzten Jahren als effektiveres und günstigeres Mittel gegen die Wilderei. Ein Wundermittel ist das dennoch nicht: Die Hörner wachsen schnell nach, und auch die Stumpfe können die Wilderer für viel Geld verkaufen.