Wolf in der EU: Schutzstatus offiziell herabgesenkt

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Die EU-Länder haben entschieden: Der Wolf kann in Zukunft einfacher bejagt werden. © Unsplash/Thomas Bonometti

Seit einigen Jahren ist der Wolf in der EU Gesprächsthema. In den vergangenen Monaten wurde monatelang über den Umgang mit dem sich ausbreitenden Raubtier diskutiert. Nun haben die EU-Mitgliedsstaaten endgültig eine Gesetzesänderung für die schnellere Entnahme von Wölfen gebilligt. Damit bestätigen sie den Vorschlag der EU-Kommission, dass der Wolf nicht mehr als streng geschützt gelten soll. Dadurch sinken die Hürden für den Abschuss in Regionen, wo die Raubtiere für Probleme sorgen.

Wolf in der EU – Länder stimmen für Herabsetzung des Schutzstatus

Die 27 EU-Länder haben eine Gesetzesänderung zur Herabsenkung vom Schutzstatus des Wolfs beschlossen. Am Donnerstag, den 5. Juni 2025 winkte der Rat der Mitgliedstaaten somit den entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission durch. Nach den vorhergegangenen Verfahrensschritten galt dieser Schritt lediglich als Formalie – sie ist allerdings Voraussetzungen für eine vereinfachte Jagd auf Wölfe in Europa. Auch in Deutschland könnte der Wolf demnach bald schneller entnommen werden.

Länder können nun selbst über Schutzstatus entscheiden

Mit der nun beschlossenen Änderung gilt der Wolf nun nicht mehr als streng geschützt. Voraussetzung für die Entnahme ist dennoch, dass der Erhalt der Art weiterhin durch die EU-Mitgliedsstaaten gesichert bleibt. Die Hürden für Entnahmen in einzelnen Fällen sind durch den Beschluss trotzdem gesunken: So sind in Zukunft keine DNA-Analysen mehr nötig. Von nun an bleibt es den einzelnen Ländern überlassen, ob sie den Schutzstatus der Wölfe auf nationaler Ebene herabsenken.

Wolf sorgt in Deutschland für rege Diskussionen

In Deutschland steht einem aktiveren Wolfsmanagement damit quasi nichts mehr im Weg. Denn die Mehrheit der Parteien in Deutschland hat sich bereits für einen schnelleren Abschuss ausgesprochen. Insbesondere auf Landesebene setzen sich die Regierungen für ein aktives Management ein. Denn Landwirte verzweifeln immer häufiger an dem Wolf. Hierzulande kam es nach Angaben des MDR zu 5.000 Verletzungen von Nutztieren durch Wolfsangriffe. Die Tiere überwinden dabei immer häufiger Herdenschutzzäune, Landwirte haben immer häufiger Schwierigkeiten, ihre Tiere gegen den Wolf zu schützen. Teilweise betreten die Raubtiere die Höfe auch in unmittelbarer Nähe zum Menschen.

Das Bundesamt für Naturschutz zählte im Beobachtungsjahr 2023/2024 etwa 1.600 Wölfe in Deutschland. Das sind gut 260 Tiere mehr als noch im Jahr zuvor. Besonders häufig kommen die Tiere in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen vor, in Brandenburg besteht die höchste überhaupt gemessene Wolfsdichte.

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