Eine Europäische Wildkatze war am Braunkohletagebau Hambach zwischen Düren und Kerpen in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Das bestätigte unter anderem der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Bei der geplanten Rekultivierung des Tagebaus müsse die Sichtung des seltenen Raubtiers berücksichtigt werden.
Wildkatze in Hambach gesichtet: Erfolg für Naturschutz
Die Sichtung der Wildkatze im Braunkohletagebau Hambach sei laut BUND ein Erfolg für die Naturschutzarbeit in dem Gebiet. Im Vordergrund müsse nun die Vernetzung einzelner Reviere in den Wäldern der Region stehen, die durch den Tagebau derzeit getrennt sind.
Die Wildkatze soll bereits im Frühjahr in dem Gebiet des Tagebaus unterwegs gewesen sein. Eine Kamera soll das Tier erfasst haben – insgesamt zeigt sich das Feuchtbiotop als immer belebter. Um die Sichtung bestätigen zu können, bauten Naturschützer Lockstöcke auf, an denen DNA-Spuren der Tiere zurückbleiben können. Ein Labor lieferte nun die Ergebnisse – tatsächliche ist eine Europäische Wildkatze am Braunkohletagebau Hambach unterwegs.
Raubtier soll sich ansiedeln – Maßnahmen zur Rekultivierung geplant
Im Vordergrund steht für den BUND nun eine möglichst naturnahe Rekultivierung des Gebiets. In fünf Jahren sollen zusätzlich die Arbeiten im Tagebau Hambach enden. Den Plänen vom BUND stehen allerdings noch die Pläne von RWE entgegen. Der Konzern möchte nämlich noch weitere Flächen in Anspruch nehmen. Unter anderem bräuchte man viel Sand und Kies für die Stabilisation der Böschungen des zukünftigen Tagebausees. Und auch ein weiteres Waldgebiet soll noch gerodet werden. Laut einer Pressemitteilung des Bundes würde dieses Vorhaben der Wildkatze allerdings schaden, da es dann kein zusammenhängendes Waldgebiet mehr gebe.
Nun fordern Naturschützer vom Umweltministerium von NRW für die geplante Rekultivierung einen besseren Schutz der Natur. Als Vorschlag steht unter anderem ein breiter Öko-Korridor im Raum, auf dem sich auch die Wildkatze wieder ansiedeln könnte. Nach einer EU-Verordnung muss ein Drittel der Landesfläche für die Natur gesichert bleiben – Hoffnung für die Wildtiere in der Region.