Jagdgesetznovellierung in Hessen verhindern!

DJV und LJV Hessen rufen zur Demo auf.

Demonstration in NRW © LJV-NRW/F.Martini

Demonstration in NRW © LJV-NRW/F.Martini

Jagdgesetznovellierung in Hessen verhindern! DJV und LJV Hessen rufen zur Demo auf.

„Hände weg vom Jagdrecht! – Keine Aushöhlung durch die neue Jagdverordnung!“ Unter diesem Motto ruft der Deutsche Jagdverband (DJV) am 26. September zur Demonstration gegen die geplante Jagdrechtnovellierung in Hessen auf.

„Wir jagen seit Jahrhunderten, weil wir Wildbestände nachhaltig nutzen können. Der vorliegende Verordnungsentwurf konterkariert unsere Arbeit für Artenschutz und Artenvielfalt“, so DJV-Präsident Hartwig Fischer. Ein klares Statement gegen die von schwarz-grün geplante Jagdverordnung, dem sich der LJV-Präsident Dr. Jürgen Ellenberger anschließt. „Der Jagdverordnungsentwurf des Wiesbadener Umweltministeriums stellt einen Frontalangriff auf das Jagdrecht und den Natur- und Artenschutz dar“, so Ellenberger.

Hintergrund dieser drastischen Kritik ist die vorgesehene Jagdzeitenänderung, in der Füchse, Rabenkrähen und Elstern die bundesweit kürzesten Jagdzeiten erhalten, sowie Baummarder, Iltis und Hermelin überhaupt nicht mehr bejagt werden sollen. Die Schonung dieser räuberischen Arten gefährde Bodenbrüter wie Rebhuhn, Lerche, Kiebitz und Wachtel, so LJV-Präsident Ellenberger.

Zudem befürchtet der LJV „Holländische Verhältnisse“, da geplant sei, die Jagdzeit auf Graugänse gänzlich zu streichen. Ellenberger sieht hierin einen „einzigartigen ökologischen Schildbürgerstreich“. Ohne die Jagd sei den sich rasant ausbreitenden Vögeln nicht beizukommen, so Ellenberger. „Ganze Gänsescharen verkoten Badeseen, Freibäder und Parks, verdrängen andere Wasservögel und fressen Getreidefelder kahl. Überdüngte Binnengewässer kippen in der Sommerhitze um.“ Wohin ein Jagdverbot auf Gänse führe, sei deutlich am niederländischen Nachbarn zu erkennen. „Dort hat im Juni mit Zustimmung der Natur- und Vogelschützer die Vergasung von 400.000 Wildgänsen begonnen“, erläuterte der Jägerpräsident. Nachdem 1999 in den Niederlanden ein weitgehendes Jagdverbot verhängt wurde, werde man der Gänseplage anders nicht mehr Herr. Die auf Kosten des Steuerzahlers vom Staat ersetzten Gänseschäden beliefen sich auf 16 Millionen Euro.

Um den knapp 25.000 Jägern in Hessen Gehör zu verschaffen, fordern LJV und DJV Jäger, Falkner, Landwirte, Waldbesitzer und Angler auf, sich am 26. September 2015 um 11:00 am Wiesbadener Hauptbahnhof zu treffen. Von hier aus ist ein gemeinsamer Demonstrationszug zur hessischen Staatskanzlei vorgesehen, der DJV rechnet mit mehreren tausend Teilnehmern.