Die Ausnahmewölfe von Rosenthal

Das Wolfsbüro Lausitz ruft dazu auf, „voraussichtlich für die Dauer eines Jahres“ den von staatlicher Seite geforderten Wolfschutz um eine zusätzliche Sicherung zu erhöhen.

Wolf (Symboldbild) ©Silvio Heidler

Hat gelernt Zäune zu überspringen: der Wolf (Symboldbild) ©Silvio Heidler

Die Ausnahmewölfe von Rosenthal

Vier Wochen – sechzehn gemeldet Risse. Das ist die aktuelle Bilanz des im Gebiet Rosenthal (Sachsen) ansässigen Wolfsrudels.

Nach Informationen des Wolfsbüro Lausitz handelte es sich bei den gerissen Schafen „(…)auch um Schafe die nach den geforderten Mindestschutzstandards gesichert waren.“, wie der JÄGER bereits berichtete. 

Ein Umstand, den das Wolfsbüro nun zum Anlass nimmt „voraussichtlich für die Dauer eines Jahres“ den von staatlicher Seite geforderten Wolfschutz um eine zusätzliche Sicherung zu erhöhen.

„Im Territorium des Rosenthaler Rudels (siehe Karte) ist es daher nun erforderlich Elektrozäune durch die Anbringung eines „Flatterbandes“ (Breitbandlitze), welches circa 20 bis 30 Zentimeter über den Zaun gespannt wird, zusätzlich zu sichern.“, so lässt das Büro der Wolfsregion Lausitz als offizielle Stelle verlautbaren.

Dass die Wölfe nun entgegen früherer Vermutungen doch die staatlich festgesetzten Mindestschutzstandards der Zäune überspringen können, begründet das Wolfsbüro mit dem Lernprozess der Tiere. Diese hätten gezielt das Überwinden der mindestens 90cm hohen Zäune erlernt, da die eingezäunten Schafe immer noch leichtere Beute seien als Wildtiere.

Die Materialien wie Flatterband und Weidepfähle seien kostenlos bei der zuständigen Biosphärenreservatsverwaltung zu bekommen, hieß es weiter.

Ob der zusätzliche Schutz nach einem Jahr obsolet wird, scheint noch nicht sicher zu sein. Erst einmal müssten auch alle Nutztierhalter in dem betroffen Gebiet sowohl die Mindeststandards der Zäune, als auch das Anbringen von Flatterband umsetzten.