Auf einem Hof in Marmstorf, einem Stadtteil im Süden Hamburgs, fand ein Landwirt zwei seiner Schafe nach einem Riss. Das eine Tier war bereits tot, das andere erlitt einen so schweren Biss in die Kehle, dass der Landwirt es einschläfern lassen musste. Ist ein Wolf in Hamburg unterwegs?
Wolf in Hamburg unterwegs? Landwirt findet tote Schafe in Marmstorf
Laut Marc Janz, der den Hof nahe der niedersächsischen Grenze betreibt, habe sich eines der Schafe noch in die Scheune des Hofs schleppen können. Ein Tier habe die Luftröhre des Schafs zerbissen. Auch am Körper hatte das Tier mehrere Bissspuren. Es müssen sich hier in der Nacht schreckliche Dinge abgespielt haben“, erklärte der 40-jährige Landwirt nach Angaben des NDR. Könnte es sich um den Angriff von einem Wolf in Hamburg gehandelt haben?
Genetik-Probe soll Riss abklären
Aufgrund der Möglichkeit, dass es sich um den Angriff durch einen Wolf handeln könnte, seien die Umweltbehörde sowie ein Wolfsberater zu dem Hof in Marmstorf gekommen. „Ob es ein Wolf war oder nicht, kann erst nach der nun durchzuführenden Genetik-Probe gesagt werden“, erklärte Janz. Der klassische „Kehlenbiss“ deutet allerdings daraufhin. Sollte wirklich ein Wolf die Tiere gerissen haben, dann wäre das der zweite Fall überhaupt in Hamburg. Der einzige Fall, der bisher klar nachgewiesen ist, ereignete sich 2018 und ist damit sieben Jahre her.
Viele Anzeichen: Wolf in Hamburg mutmaßlich zwei Schafe getötet
Janz selbst ist sich sicher, dass ein Wolf seine Schafe gerissen hat. „Im Februar hatte ich schon einen auf meiner Wildtierkamera“, erklärte er laut NDR. Er zeigte sich besorgt, dass das Raubtier erneut auf seinen Hof kommen und die Jungtiere seiner Angus-Rinderzucht gefährden könnte.
Wolfsbejagung bald auch in Hamburg?
Wenn ein Wolf auf einen Hof dringen kann, tötet er häufig mehr Tiere, als er fressen könnte. Oft sind Schafe oder Rinder auch nur verletzt und leiden so lange, bis jemand sie entdeckt. Bisher waren Herdenschutzhunde und Zäune die einzigen Möglichkeiten, um seine Tiere zu schützen. In Zukunft könnte aktive Bejagung in solchen Fällen die Landwirtschaft zusätzlich entlasten – Möglichkeit dafür bietet die Herabsetzung des Schutzstatus vom Wolf.