Wolf in Deutschland: Günstiger Erhaltungszustand nun gemeldet

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Der Wolf könnte ganz bald in Deutschland bejagt werden - Grund dafür: Der günstige Erhaltungszustand. © Unsplash/M L

Der Wolfsbestand ist deutschlandweit in fast allen Regionen „günstig“. Das teilte nun die Bundesregierung mit. Die Einstufung könnte der Startschuss für die Bejagung des Wolfes in Deutschland sein. Wie geht es nun mit dem Wolf in Deutschland weiter?

Wolf  in Deutschland: günstiger Erhaltungszustand erreicht

In fast allen Regionen Deutschlands gilt der Wolfsbestand laut Bundesregierung inzwischen als „günstig“. Das bedeutet: Die Bundesregierung hat der EU in einem neuen Bericht einen „günstigen Erhaltungszustand“ der Wölfe in Deutschland gemeldet. Auf diese Einstufung warteten viele seit Monaten, die sie kann Folgen für das Jagdrecht haben. Die Population gilt nun nämlich als stabil und ein Aussterben durch Wilderei oder Krankheit als ausgeschlossen. Dadurch könnte bald die Bejagung des Raubtiers möglich sein. „Der Wolf hat sich in zahlreichen Gebieten Deutschlands gut entwickelt und ist wieder zu einem festen Teil unserer heimischen Natur geworden“, erklärte Umweltminister Carsten Schneider (SPD) laut der tagesschau.

Den Berichten zufolge gilt der günstige Erhaltungszustand nun schon länger in den „atlantischen Regionen“ im Nordwesten von Deutschland. Nun gilt er auch um „kontinentalen Teil“ Deutschlands, also fast für die gesamte Fläche des Landes.

EU-Richtlinie erlaubt Abschuss unter bestimmten Bedingungen

Der Schutzstauts des Wolfes wurde nach EU-Recht herabgesenkt. Dennoch gilt das Raubtier als geschützte Art, was eine mögliche Bejagung beschränkt. Die Einstufung des Erhaltungszustands als günstig ist eines der Kriterien, dass eine Bejagung ermöglichen könnte. So könnten in Zukunft in Regionen, in denen es vermehrt zu Wildtierrissen kommt, einfacher sein, den Wolf zu bejagen.  Laut Schneider würden die Bundesländer „ab jetzt Probleme, die es vor Ort gibt, leichter lösen können.“

Inzwischen äußerten sich einige Stimmen aus der Politik zu der Einschätzung des günstigen Wolfsbestandes. So begrüßt Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) die Einstufung. Er hofft nun auf eine schnelle Änderung des Jagdrechts, „damit Wölfe rechtssicher entnommen werden können“. Genau das kündigte Mark Helfrich, Umweltpolitiker der Unionsfraktion, nun an.

Wolf in Deutschland: Noch keine Informationen über alpine Regionen

Bislang gibt es für die Alpenregion noch keine Angaben zur Einschätzung des Erhaltungszustandes. Hubert Aiwanger, Bayerns Jagdminister (Freie Wähler) zeigt sich unzufrieden mit diesem Vorgehen. Er wirft dem Bund vor, die Almbauern, „verantwortungslos im Regen stehen“ zu lassen. Und auch Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) äußert sich: „Der Wolf unterscheidet nicht zwischen Kontinental- und Alpenraum – und genau das sollte auch der Bundesumweltminister endlich begreifen.“ Abzuwarten bleibt nun, wann die Einschätzung für die alpinen Regionen folgt.

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