Wolf in Bremen durch DNA entlarvt

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Gewissheit: Der Wolf in Bremen wurde mittels Blutprobe bestätigt. (Foto: Getty Images/ betyarlaca)

Die Sichtungen eines Wolfes in Bremen haben sich in letzter Zeit gehäuft – jedoch nicht bestätigt. Nun verrät eine Blutprobe, dass es sich tatsächlich um Isegrim handelt.

Mehrmals haben Anwohner im Stadtteil Hastedt und auf der Stadtwerder in den letzten Wochen ein Tier entdeckt, bei dem es sich mutmaßlich um einen Wolf handeln sollte. Bis vor Kurzem gab es jedoch keine Gewissheit. Nun hat das Tier beim Durchbeißen eines Zaunes eine Blutprobe hinterlassen und das Ergebnis ist eindeutig: es handelt sich um einen artenreinen, männlichen Wolf.

Ein alter Bekannter

Der Wolf ist kein Unbekannter. Zuletzt wurde er nach einem Riss Ende August im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen registriert. Im Oktober dann wurde er in zwei Bremer Gärten gesichtet. Dort versuchte er sich durch einen Zaun zu beißen und verletzte sich am Maul. Zeugen berichteten, dass er schließlich aus dem Stand über den 1,60 Meter hohen Zaun sprang und weg lief. Die DNA-Probe wurde daraufhin auf Initiative der Landesjägerschaft gesichert. Das Zentrum für Wildtiergenetik bestätigte schließlich die Vermutung.

Bremens Umgebung als Habitat

Das Bremer Umweltressort ging bereits Ende Oktober davon aus, dass es sich um ein Jungtier handelt. »Jungwölfe lösen sich zu dieser Jahreszeit von ihren Rudeln und wandern weite Strecken auf der Suche nach einem Territorium beziehungsweise Artgenossen«, teilte ein Sprecher des Ressorts mit. Dass Wölfe nun auch im Großraum Bremen zugegen sind, ist nicht verwunderlich. Entlang des Flusses leben Nutria, Hasen und Rehe – für den Wolf eine reich gedeckte Tafel. Folgen die Wölfe dem Verlauf des Flusses, kommen sie direkt in die Großstadt.

Zu viel Wolf – zu wenig Fläche

Die stetig wachsende Wolfspopulation wird mit zunehmender Sorge betrachtet. Jungtiere suchen sich nach zwei Jahren ein eigenes Revier. Das kann zukünftig zu Problemen führen, denn der Wolf nimmt immer größere Gebiete in Anspruch. „Es geht nicht darum, den Wolf auszulöschen“, betonte ein Sprecher der Landesjägerschaft. Es gehe darum, die Anzahl der Tiere auf einem für das Habitat geeignetem Level zu halten. Gegebenenfalls müssten Wölfe geschossen werden dürfen.