In Natendorf im Landkreis Uelzen (Niedersachsen) hat ein Wolf erneut Tiere gerissen. In diesem Fall traf es zwei Schafe auf einem Gnadenhof. Vermeintliche Herdenschutzmaßnahmen versagten erneut – den 1,70 Meter hohen Zaun konnte das Raubtier problemlos überwinden.
Wolf tötet Schafe auf Gnadenhof in Uelzen
Die Attacke ereignete sich am vergangenen Samstagmorgen (19. Juli 2025) auf dem Gnadenhof, der südlich von Lüneburg liegt. Zwei Schafe tötete der Wolf, ein weiteres verletzte er schwer. Wolfsberaterin Katja Hildebrandt-Mertins erklärte gegenüber dem NDR, dass „ganz sicher ein Wolf“ für die Risse verantwortlich ist. Erkennbar ist dies schon an dem typischen Kehlenbiss, der an den getöteten Schafen erkennbar ist. Eine DNA-Probe müsse den Angriff allerdings noch bestätigen.
Schreie von Lamm „Malte“ retten weitere Tiere
Der Gnadenhof in Natendorf wird vom Verein für misshandelte Tiere aus dem Landkreis Wolfenbüttel betrieben, den Tieren auf dem Hof kommt eine besondere Bindung zu. Wie die Vereinsvorsitzende Sabine Bracker erklärte, rettete ausgerechnet ein Lamm die weiteren Tiere auf dem Hof davor, auch attackiert zu werden. Denn „Malte“ hatte Bracker mit seinen Schreien während des Angriffs geweckt. Als diese nach ihren Tieren schauen wollte, verscheuchte sie gleichzeitig den Wolf, der über den Zaun vom Hofgelände sprang.
Wolf überwindet Schutzzaun
Genau dieser Zaun sollte die Tiere auf dem Gnadenhof eigentlich von Angriffen durch den Wolf schützen. „Wir haben einen 1,70 Meter hohen Zaun, der auch in den Boden reicht. Davor steht noch eine Hecke“, sagte Bracker. Diese Herdenschutzmaßnahme hat allerdings nicht ausgereicht. Immer häufiger schaffen es Wölfe, auch hohe Zäune zu überwinden. Der Zaun soll nun elektrisch gesichert werden. Ob das die Raubtiere vor weiteren Angriffen abhalten kann, ist allerdings unklar.
Tierschützerin äußert sich: Raubtier muss stärker bejagt werden
Die Tierschützerin hat eine klare Meinung zum Umgang mit dem Wolf. Gegenüber dem NDR äußert sie, dass Deutschland schlichtweg zu dicht besiedelt sei, um mit derart vielen Wölfen ein friedliches Zusammenleben zu realisieren. Die Raubtiere müssten daher aus ihrer Sicht stärker bejagt werden. Der Gnadenhof in Natendorf hat sich nach eigenen Angaben auf die Unterbringung verhaltensauffälliger, misshandelter und nicht vermittelbarer Tiere spezialisiert. Umso tragischer ist es, dass diese Tiere Opfer eines Wolfsangriffs wurden.