Im Jahr 2024 gab es in NRW mehr dokumentierte Angriffe von Wölfen auf Nutztiere als zuvor. Auch die Entschädigungen für betroffene Halter sind gestiegen. Ebenso gab es mehr finanzielle Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe, die den Schutz ihrer Nutztiere vorsorglich ausbauen wollten. Der Fall NRW zeigt: Wölfe sind präsenter denn je.
Wölfe in NRW: Mehr Angriffe, mehr Schadensersatz
Übergriffe auf Nutztiere durch den Wolf werden immer und immer häufiger. In NRW ist die Zahl der Angriffe auf Nutztiere, die offiziell dokumentiert wurde, im Jahr 2024 gestiegen. Das Land NRW hat dementsprechend auch höhere Ausgleichszahlungen für die Betroffenen getätigt. Bei den 80 dokumentierten Angriffen hat Nordrhein-Westfalen 45.839 Euro Schadensausgleich gezahlt. Das teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (Lanuk) in Recklinghausen mit. Das ist ein erheblicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. 2023 gab es 55 dokumentierte Wolfsangriffe auf Nutztiere in NRW und daraus resultierend Zahlungen in Höhe von insgesamt 25.752 Euro.
Landesamt veröffentlicht Zahlen
Bei den dokumentierten Angriffen im Jahr 2024 sollen den Angaben des Landesamts zufolge insgesamt 379 Nutztiere zu Schaden gekommen sein. Mit Abstand am häufigsten waren Schafe betroffen, mit rund 95 Prozent der geschädigten Tiere. Zuständig für die Daten zu Nutztierrissen aus den einzelnen Bundesländern ist die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW).
Wölfe auch finanzielles Problemen: Präventionsmaßnahmen kosten das Land viel Geld
Weitaus mehr haben allerdings die Präventionsmaßnahmen das Land gekostet. Im Jahr 2024 hat NRW 812.427 Euro aufgeteilt auf 180 Fälle bezahlt. Im Jahr 2023 waren es noch 569.534 Euro für 136 Fälle. Diese Gelder sollen landwirtschaftlichen Betrieben unter anderem den Bau von Schutzzäunen ermöglichen, die gegen den Wolf als ausreichend gelten. Dass der Wolf auch diese Zäune in vielen Fällen überwinden kann, erklärt auch die steigende Zahl an Nutztierrissen im Allgemeinen. Da Wölfe unter den Artenschutz fallen und bislang nicht bejagt werden können – hier könnte es bald allerdings zu Änderungen im Jagdrecht kommen – sollen Nutztierhalter zumindest finanziell bei der Verteidigung gegen das Raubtier Unterstützung erhalten. Dabei gilt Nordrhein-Westfalen mit vier Wolfsrudeln als eher weniger dicht besiedeltes Wolfsgebiet.