Im Landkreis Stade kam es zu einem erschreckenden Wolfsangriff. Ein Wolfsrudel hat mehrere Tiere eines Pferdezüchters angegriffen. Was ist über den Fall bekannt?
Wolfsangriff: Mehrere Pferde bei Stade Opfer von Rissen
Erstmals kam es im Landkreis Stade dazu, dass ein Wolfsrudel Pferde angriff und auch tötete. In der Nacht auf den vergangenen Freitag (24. Oktober 2025) griffen mehrere Wölfe eine Herde von Zuchtpferden auf einer Wiese bei Mulsum an. Der Vorfall ereignete sich demnach etwa 40 Kilometer entfernt vor Hamburg, wo es erst vor kurzer Zeit zu einem Angriff auf Nutztiere kam. Ein drei Jahre altes Pferd, ein Hannoveraner-Wallach, verendete an den Folgen des Angriffs. Die restlichen Tiere der Herde flohen nach dem Vorfall in Panik, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtete.
Wolfsangriff in der Nähe von Seniorenheim
Besonders beunruhigend: Die elf jungen Pferde, die bei dem Wolfsangriff zu Schaden kamen, standen auf einer Weide, die nur einige hundert Meter von einem Wohngebiet und auch einem Seniorenheim entfernt ist. Nach dem Wolfsangriff rannten die Pferde los, sie zerstörten dabei Zäune und hetzten über Straßen und einige Grundstücke – eine gefährliche Situation.
Pferde sichtlich gestresst – ein Pferd nach Wolfsangriff verstorben
Einige der Pferde konnten am anderen Ende des Ortes eingefangen werden. Sie alle waren sichtlich stark gestresst. Für den Hannoveraner-Wallach hatte der Wolfsangriff ein besonders tragisches Ende. Die Besitzer fanden das Tier am nächsten Morgen tot in einem Wassergraben im Ort. Ein Gutachter der Landwirtschaftskammer gab an, dass es sich eindeutig um einen Angriff durch Wölfe handelt. Die Spuren im Boden an der Weide mit Pfotenabdrücken in unterschiedlichen Größen weisen demnach daraufhin, dass ein ganzes Rudel die Herde angriff. Die Behörden haben derweil DNA-Proben genommen, die mehr Klarheit liefern sollen.
„Ich werde dieses Bild nie vergessen.“ – Züchter fordert Konsequenzen
Der betroffene Pferdezüchter, Dietrich Bargsten aus Fredenbeck, zeigt sich schockiert über den Vorfall: „Es sah schrecklich aus“, sagte er dem „Hamburger Abendblatt“. „Ich werde dieses Bild nie vergessen.“ Bergsten habe in der Vergangenheit schon mehrfach Wölfe in der Region gesehen. Nun fordert der Züchter Konsequenzen für den Angriff: „Wir müssen die Tiere durch gezielte Bejagung verschrecken.“ Das könnte in Zukunft durch die Anpassung des Schutzstatus tatsächlich umsetzbar sein.
Wölfe greifen immer wieder Nutztiere an
Im vergangenen Quartal zählte die Landesjägerschaft Niedersachsen 100 Übergriffe auf Nutztiere. Ganze 14 Wolfangriffe hatten Pferde im Visier. Derzeit sind in Niedersachsen 59 Wolfsrudel offiziell bekannt. Untersuchungen sollen nun feststellen, ob eines dieser Rudel auch die Herde von Bargsten angriff.






