Wolf reißt Wallach – Was soll noch passieren?

Im niedersächsischen Hötzingen musste Pferdehalter Jörg Eggers erleben, wovor sich jeder Tierhalter fürchtet: Ein Wolf attackierte in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 2022 das sechsjährige Reitpferd „Ritchie“ auf der Weide.

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Trotz seiner stattlichen Größe wurde ein Wallach in Niedersachsen angegriffen. Symbolbild: Pixabay

Tierhalter verzweifeln seit langem über den praxisfernen und verblendeten Umgang der Politik mit dem Wolf. Ein neuer Vorfall macht klar, was die Langzeitfolgen einer nicht vorhandenen Regulierung sind.

Wolf attackiert Pferd auf Resthof

Im niedersächsischen Hötzingen musste Pferdehalter Jörg Eggers erleben, wovor sich jeder Tierhalter fürchtet: Ein Wolf attackierte in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 2022 das sechsjährige Reitpferd „Ritchie“ auf der Weide. Trotz der beachtlichen Größe von 1,73 Meter Stockmaß und 600 Kilogramm Gewicht verursachte der Canis Lupus eine dermaßen schwere Bissverletzung, dass der Wallach sofort in die Pferdeklinik nach Nindorf gebracht werden musste. Es bleibt abzuwarten, ob das Tier jemals wieder laufen kann.

Förster und Wolfsbeauftragter sind sich einig – Wolfsriss!

Vorgefundene Spuren und Bilder haben auch offiziell bestätigt, wovon Jörg Eggers schon lange überzeugt war. Ein Wolf ist in die Herde eingedrungen und für den Schaden verantwortlich. Um weitere Risse zu verhindern, lieh der Hötzinger Eggers sich ein Nachtsichtgerät und patrouillierte mit einem Knüppel bewaffnet in den folgenden Nächten um den Pferdestall und um die Weiden. „Wir haben versucht, die Wölfe mit persönlichem Einsatz zu vertreiben, jedoch erfolglos. Regelmäßig bewegen sie sich nach wie vor in unmittelbarer Nähe des Stalles“, so Jörg Eggers.

Wolfspolitik – Das Versagen auf ganzer Linie

Um seine Tiere in Zukunft dauerhaft vor den Canis Lupus schützen zu können, investiert der Hötzinger Pferdehalter. Er plant Ausgaben von mehr als 10.000€. Auf mögliche Förderungen, die eventuell in mehreren Wochen oder gar Monaten ankommen könnten, will er nicht warten. Das Problem sei zu aktuell, um erst in so langer Zeit darauf zu reagieren. Stattdessen geht er mit dem Fall an die Öffentlichkeit, um zur Versachlichung des Themas beizutragen.

Wolf im Dorf – Die Konsequenzen

Eggers betont, dass es im Dorf bereits seit längerem diverse inoffizielle Einschränkungen gibt, um einen Wolfskontakt zu vermeiden. Menschen gehen kaum noch in den Wald, ob mit Hund oder Pferd. Kinder sind nur noch selten alleine auf dem Spielplatz. Dass der Wolf zurück in Deutschland ist, habe er akzeptiert, sagt Eggers. Aber dass er auf Höfe, in Siedlungen und in die Dörfer kommt, nicht. Auch hierzulande müsse das Vergrämen ermöglicht werden, „was in anderen EU-Ländern mit Wolfspopulationen längst erlaubt ist – dort lebt der Wolf auch weiter“, unterstreicht Eggers. Sollte das nicht funktionieren, muss das Raubtier entnommen werden.