Im Ilm-Kreis in Thüringen hat ein unbekannter Täter einen Wolf angeschossen – dieser musste später erlöst werden. Bereits zwei Wochen zuvor soll das Tier schwer verletzt auf einem Feld bei Ilmenau entdeckt worden sein. Das teilte das Umweltministerium am vergangenen Donnerstag (4. September 2025) gegenüber der Presse mit. Nun ermittelt die Polizei gegen den unbekannten Schützen, der den Wolf in Thüringen tötete.
Wolf in Thüringen wies Schussverletzungen auf
Nachdem das Leibniz-Institut für Zoo und Wildtierforschung bestätigen konnte, dass der junge Rüde im Ilm-Kreis Schussverletzungen erlitt, ermittelt nun die Polizei wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Derzeit gibt es noch keine Informationen zur Identität des Täters.
Das Thema Wolf unterliegt in Deutschland momentan hitzigen Diskussionen. Denn der Abschuss von Wölfen ist nach derzeitigem Stand ausschließlich mit einer behördlichen Genehmigung erlaubt. Die unerlaubte Entnahme kann eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro oder eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen. Nachdem der Schutzstatus des Wolfs in der EU herabgesenkt wurde, sollen sich die Regelungen allerdings auch in Deutschland ändern. Ein Abschuss soll in Zukunft leichter möglich sein.
Landwirtschaft leidet unter Ausbreitung von Raubtier
Dadurch soll primär die Landwirtschaft entlastet werden. Denn die wachsende Wolfspopulation stellt eine wachsende Gefahr in Bezug auf Nutztierrisse dar. Besonders Schafe fallen Wölfen immer wieder zum Opfer. In Regionen mit hoher Wolfsdichte soll ein Abschuss bald also weniger Hürden mit sich bringen – die Jagd auf Wölfe soll künftig also grundsätzlich möglich sein. Während einige Stimmen die Entscheidung kritisieren, zeigt sich besonders die Landwirtschaft dankbar für die Planung eines aktiven Wolfsmanagements.
Wolf in Thüringen: 25 Tiere gelten als sesshaft
In Thüringen gelten derzeit etwa 25 Wölfe als standorttreu. Wie viele Tiere durch das Bundesland streifen oder bislang nicht erfasst sind, ist unklar. Als Wolfsterritorien gelten beispielsweise Neuhaus am Rennweg, Ohrdruf und der Hainich. Ob der tote Wolf in einem dieser Territorien offiziell ansässig war, ist derzeit nicht öffentlich bestätigt. Und auch zu möglichen Motiven des Täters gibt es derzeit keine Informationen.