Lübtheener Wolfsrudel reißt zehn Schafe

Nach offiziellen Angaben des Agrarminsteriums Schwerin wurden am Samstag, 27.12.2015 zehn Schafe in Volzrade (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gerissen.

Lübtheener Wolfsrudel reißt zehn Schafe

Nach offiziellen Angaben des Agrarminsteriums Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) wurden am Samstag, 27.12.2015 zehn Schafe in Volzrade (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gerissen. Weitere sechs Schafe wurden verletzt, drei Tiere werden vermisst.

Der zugezogene Gutachter konnte den Wolf als Verursacher der Risse ausmachen. „Der typische Kehlbiss und die große Menge des gefressenen Fleisches seien klare Hinweise. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass es sich um das Wolfsrudel handelt, das sich in der Lübtheener Heide angesiedelt hat.“, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums.

Der Rissschaden wird indes vollständig durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ersetzt, da der Schäfer seine Tiere gemäß den Vorschriften der Förderrichtlinie Wolf gehalten hatte. Die Schutzzäune entsprachen der gesetzlich geforderten Mindesthöhe, zudem arbeite der Schäfer mit Herdenschutzhunden. Warum der Wolf die Schafe dennoch reißen konnten, bleibt zu klären. Man geht davon aus, dass die Tiere aus dem Nachtpferch ausgebrochen sind, als sich der Wolf näherte.

Ebenso muss noch geklärt werden, ob es sich um ein Einzeltier oder um mehrere Wölfe gehandelt hat.

Möglicherweise könnte hier der vor zwei Monaten besenderte Wolfsrüde Aufschluss geben. Der Rüde war der erste in Deutschland besenderte Wolf, er enstammt dem Lübtheener Rudel.

Der zuständige Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus nahm den Vorfall zum Anlass, noch einmal alle Nutztierhalter darauf hinzuweisen, die Schutzmaßnahmen ihrer Herden zu überpüfen.

„Empfohlen werden dabei entweder mind. 90 cm hohe stromführende Zäune mit einem Bodenabstand <20 cm bzw. Maschendrahtzäune mit mind. 120 cm Höhe. Die Zäune müssen allseitig geschlossen sein. Das Land unterstützt die Tierhalter bei diesen Maßnahmen mit einer Förderung bis zu 75 Prozent.“