Wildschwein verletzt Besucherin von Wildgehege

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Ein Wildschwein hat im Erlebniswald Trappenkamp eine Besucherin verletzt. Wollte es Frischlinge beschützen? © Unsplash/Gabor Vereb

Nachdem eine Besucherin durch ein Wildschwein verletzt wurde, ist das Wildgehege im Erlebniswald Trappenkamp zunächst gesperrt. Der Park will nun klären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Auch Berichte von Augenzeugen könnten hier Klarheit bringen.

Wildschwein verletzt Besucherin von Wildgehege – Personen sollen sich den Tieren genähert haben

Am vergangenen Freitag (30. Mai 2025) hatte eine Bache eine Besucherin im Erlebniswald Trappenkamp im Kreis Segeberg am Bein verletzt. Das bestätigte der Sprecher der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, Ionut Huma, gegenüber dem NDR-Schleswig-Holstein. Augenzeugen hatten den Fall beobachtet. Demnach sollen sich Besucher den Frischlingen im Gehege auffällig genähert haben. Nun gilt es als realistisch, dass die Bache ihre Jungtiere in Gefahr sah und die Besucherin daher bedrängt haben könnte.

Wie Huma erklärt, seien derartige Vorfälle insgesamt sehr selten. Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen im Erlebniswald sollen eigentlich verhindern, dass die Tiere so auf die Besucher reagieren. Derzeit würden diese Maßnahmen zusätzlich noch einmal überprüft. Bis der Vorfall aufgearbeitet ist, bleibt das Gehege für Besucher gesperrt.

Zeuge äußert sich: Wildschwein soll nicht aggressiv gewesen sein

In den vergangenen Tagen haben verschiedene Medien von einem Angriff auf flüchtende Besucher im Erlebniswald berichtet. Ein mutmaßlicher Augenzeuge äußerte sich laut dem NDR kritisch zu der medialen Darstellung. Laut ihm näherte sich die Bache der Besucherin von hinten und verletzte sie, woraufhin sich die Besuchergruppe in normaler Geschwindigkeit von dem Wildschwein entfernte. Auch das Tier selbst sei nach dem Vorfall ruhig geblieben – zu keinem Zeitpunkt sei eine Aggression erkennbar gewesen. Der Vorfall wirkte laut Augenzeuge wie eine Verteidigungsaktion. Und auch die am Bein verletzte Besucherin reagierte nicht panisch, sondern verständnisvoll.

Verhaltensregeln im Wald von höchster Relevanz

Gegenüber dem NDR verweist Huma auf die Verhaltensregeln, die im Wald gelten. Besucher müssen die Wildtiere mit Respekt behandeln und diese im Freigehege auf keinen Fall bedrängen. Sie sollen daher auf den Wegen bleiben und den Tieren nicht aktiv näherkommen. Und auch das Füttern sei zu unterlassen.

Dass diese Verhaltensregeln missachtet werden, komme demnach nur selten vor. Auch die Besucherin selbst soll diese eingehalten haben. Möglicherweise wurde sie Opfer davon, dass andere Besucher die Bache oder ihre Frischlinge bedrängten.

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