Wilderer tötet streng geschützten Vogel in Naturschutzgebiet

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Ein Auerhahn ist in Südtirol Opfer von einem Wilderer geworden. Das Tier ist streng geschützt. © Pixabay/Thorsten Schulze

Im Nationalpark Stilfserjoch in Südtirol kam es zu einem Fall von Wilderei. Die Behörden haben einen 40 Jahre alten Mann vor Ort beim Wildern erwischt. Der Wilderer soll für den Tod von einem Auerhahn, einer streng geschützten Tierart, in dem Naturschutzgebiet verantwortlich sein. Mitarbeiter des Landesforstdienstes stellten ihn gemeinsam mit den Carabinieri vor Ort – diese sind für Ermittlungen bei Straftaten verantwortlich –  in der Nähe einer abgelegenen Alm. Neben dem toten Tier entdeckten die Einsatzkräfte ein nicht registriertes Gewehr in dem Gebiet. Der 40-Jährige wurde nun angezeigt.

Wilderer tötet Auerhahn: Ermittlungen laufen

Die Ordnungshüter konnten den mutmaßlichen Wilderer stellen – und das unmittelbar nachdem er den Auerhahn abgeschossen hatte. Die Carabinieri untersuchten im Zuge ihrer Ermittlungen auch die naheliegende Almhütte. Dort fanden sie neben dem nicht registrierten Gewehr auch dazugehörige Patronenhülsen sowie einen Schalldämpfer. Eine weitere Untersuchung der Ermittler fand am Wohnsitz des Mannes statt. Auch hier wurden sie fündig: Neben zusätzlicher Munition und Schalldämpfer fanden sie vor Ort auch weitere Schusswaffen. Ob diese registriert waren, ist nach jetzigem Stand nicht bekannt. Sämtliche Entdeckungen beschlagnahmten die Carabinieri als Beweismittel in Bezug auf die mutmaßliche Wilderei.

Wilderei im Nationalpark: War der Wilderer Einzeltäter?

Der Beschuldigte sieht sich nun mit einer Vielzahl von Anschuldigungen konfrontiert. Neben der Anklage wegen Wilderei muss der 40-Jährige sich laut Südtirol News zusätzlich wegen illegalen Waffenbesitzes, der Manipulation von Waffen sowie des illegalen Besitzes von Schalldämpfern und Munition verantworten. Damit sind die Ermittlungen zu dem Fall allerdings noch nicht abgeschlossen. Die Carabinieri prüfen derzeit, ob es sich bei dem Abschuss des Auerhahns um einen Einzelfall handelt oder ob es weitere Vorfälle gab. Auch steht die Möglichkeit im Raum, dass der Wilderer mögliche Komplizen gehabt haben könnte.

Der Fall ist deshalb besonders problematisch, weil der Wilderer nicht nur eine streng geschützte Tierart tötete, sondern dabei auch in dem sensiblen Schutzgebiet des Nationalparks wilderte. Hier besteht ein besonderer Fokus auf dem Erhalt der alpinen Umwelt und ihren tierischen Einwohnern.

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