Waschbär in MV: Landesjagdverband fordert Maßnahmen 

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Der Waschbär sorgt in Mecklenburg-Vorpommern für große Probleme. Nun fordert der Jagdverband Maßnahmen. © Pixabay/Stefan

In Mecklenburg-Vorpommern breitet sich der Waschbär immer weiter aus. Obwohl Jägerinnen und Jäger im Jahr 2024 bereits rund 22.000 Waschbären im Bundesland entnommen haben, steigen die Populationszahlen weiter. Der Präsident des Landesjagdverbands fordert deshalb Notstandmaßnahmen, um die Situation in den Griff bekommen zu können.

Waschbär in MV: Landesjagdverband fordert Notstandmaßnahmen

Eigentlich wird der Waschbär in Mecklenburg-Vorpommern bereits intensiv bejagt. Rund 22.000 der invasiven Tiere schossen Jägerinnen und Jäger im vergangenen Jahr. Der Präsident des Landesjagdverbandes Florian Asche zeigt sich laut dem NDR dennoch sehr besorgt um die derzeitige Entwicklung: „Die Waschbärenpopulation in Mecklenburg-Vorpommern ist eine ökologische Bombe, die gerade explodiert.“ Er fordert nun Notstandmaßnahmen.

Seltene Arten durch invasives Raubtier gefährdet

Asche sieht eine große Gefahr darin, dass Singvögel und Bodenbrüter auf dem Speiseplan der invasiven Raubtiere stehen. Die Bestände dieser teils gefährdeten Arten sind durch die Waschbären massiv gefährdet. Wie Marvin Urhan, Naturschutz-Obmann des Landesjagdverbandes, berichtet, registriert er zudem deutliche Verluste bei den Amphibien – auch diese frisst der Waschbär, vor allem in der Laichzeit. Laut einer aktuellen Studie der Universität Frankfurt kann das sogar zum lokalem Aussterben von Amphibienarten führen. Um derartige Entwicklungen zu verhindern, müssten laut Asche Politik, Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd zusammenarbeiten – und das schnell.

Waschbär-Prämien und Unterstützung bei Fallen: Wie das Land gegen den Waschbären vorgeht

Bereits im Frühjahr 2025 forderte des Landesjagdverband eine Waschbärluntenprämie“, angelehnt an die sogenannte Pürzelprämie. Diese zahlte das Land von 2017 bis 2022, um der damals nahenden Afrikanischen Schweinepest entgegenzuwirken. Schon damals sollte die Jägerschaft die Schwarzwildbestände drastisch reduzieren. Zwar sei durch Waschbären kein ähnlich großer wirtschaftlicher Schaden zu befürchten, den die Tierseuche auslösen kann. Dennoch sorgt der Waschbär neben den ökologischen Schäden auch für wachsende Probleme in Wohngebieten. Selten greifen die Tiere sogar Hunde und Katzen an. Dennoch: Eine derartige Prämie sei für Mecklenburg-Vorpommern nicht realisierbar, dafür fehle dem Land derzeit das Geld. Derzeit gibt es finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Fallen mit 50 Euro pro Falle und 100 Euro für Fallensender.

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