Tierseuche löst Verwesungsgeruch aus: Sind die Behörden überfordert?

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Die Afrikanische Schweinepest grassiert weiter in Deutschland. Die Tierseuche bedeutet auch eine Belastung für die Behörden. © Unsplash/Ricardo Alfaro

Anwohner in Raunheim in Hessen klagen über Verwesungsgeruch. Laut den Menschen vor Ort sollen in einer Straße der Stadt noch vor kurzem mehrere tote Wildschweine gelegen haben. Diese haben die Behörden erst nach einigen Tagen abtransportiert. Ist die Afrikanische Schweinepest Auslöser des Problems – und kommen die Behörden mit ihrer Arbeit mit der Tierseuche noch hinterher? Eine Mitteilung der Behörde gibt Einblick in die Situation mit der Tierseuche.

Tierseuche in Raunheim: Wildschweine bleiben tagelang liegen

Mehrere Anwohner berichten bei der hessenschau über beißenden Geruch in der Luft, welcher immer wieder bemerkbar ist. Es sei klar: Was man riecht, ist totes Tier. Neben dem Geruch selbst bereitet den Anwohnern allerdings vor allem Sorge, dass die toten Schweine mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert sein könnten. Die Kadaver der Tiere könnten das Virus auch weit nach dem Tod weiterverbreiten. Derzeit ist vor allem der Süden von Hessen besonders von der Tierseuche, die für Menschen zwar ungefährlich, für Schweine aber meist tödlich ist, betroffen. Dort grassiert die Afrikanische Schweinepest schon seit dem vergangenen Jahr.

Behörden leiden unter Vielzahl an Meldungen wegen Afrikanischer Schweinepest

Doch wie kann es dazu kommen, dass tote Wildschweine über mehrere Tage in einer Stadt liegenbleiben? Wenn ein Wildschwein stirbt, kümmert sich das Veterinäramt im Kreis Groß-Gerau nach dem Fund um die fachgerechte Entsorgung. Dabei kommen die Behörden inzwischen durch die Afrikanische Schweinepest allerdings nur mühsam hinterher. Amtstierärztin Katrin Stein erklärte gegenüber dem hr, dass die Bergungsteams momentan sehr ausgelastet seien. Und auch der Zeitpunkt der Meldung an das Amt spiele eine große Rolle. Zwar versuche man dafür zu sorgen, dass die Teams ihre Aufgabe direkt am Tag der Meldung erledigen können, aufgrund der großen Menge an Totfunden durch die Tierseuche sei dies aber nicht immer möglich.

Unglücklicher Fehler: Tierseuche in Raunheim bereits ausgebrochen

Dabei kam es im Fall bei Raunheim zu einem besonders unglücklichen Fehler: Da es in der Stadt bislang keinen Nachweis für die Afrikanische Schweinepest gegeben haben soll, haben die Behörden die Lage als ruhig eingeschätzt. Allerdings wurden am 29. April vier tote Frischlinge in Raunheim positiv auf die Tierseuche getestet. Laut Pressestelle ist dieses Missverständnis durch die große Menge an Funden aufgekommen. Die Anwohner hoffen nun, dass die Behörden in Zukunft schneller reagieren und neben der Geruchsbelästigung auch die Gefahr von der Ausbreitung der Tierseuche sinkt. Solche Meldungen zu derartigen Problemen sind nach jetzigem Stand nämlich die Ausnahme.

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