In den letzten Wochen bereitet eine Tierseuche Deutschland Sorgen. Erstmals sind in Schleswig-Holstein Feldhasen an der Kaninchenpest verendet. Das Myxomavirus ist derzeit im Kreis Dithmarschen nachgewiesen. Worauf muss man derzeit achten – und ist die Krankheit für den Menschen gefährlich?
Tierseuche Deutschland: Kaninchenpest breitet sich in Schleswig-Holstein aus
Mehrere tote Feldhasen wurden im Kreis Dithmarschen gefunden. Das Landeslabor Schleswig-Holstein hat mit dem Friedrich-Loeffler-Institut nun die Myxomatose, besser bekannt als Kaninchenpest, bei den verstorbenen Tieren nachweisen können. Laut einer Sprecherin des Kreises Dithmarschen haben Jäger und Spaziergänger die toten Hasen zuvor in mehreren Gebieten des Kreises gefunden. In Dieksanderkoog, Kaisler-Wilhelm-Koog, Friedrichskoog und Neufelderkoog ist nun also die Tierseuche nachgewiesen. Laut Landesjagdverband Schleswig-Holstein handelt es sich um den ersten Ausbruch der Kaninchenpest in dem Bundesland. Es besteht also die Gefahr, dass die Tierseuche Deutschland in Zukunft stärker beschäftigen wird. Noch sei unklar, wie viele Tiere insgesamt betroffen sind.
Hasenpest oder Kaninchenpest?
Die Myxomatose befällt in der Regel Wildkaninchen, was ihr den Namen Kaninchenpest einbrachte. Feldhasen, die sich häufig mit der Tulamärie (auch Hasenpest genannt) anstecken, blieben bisher vor der Kaninchenpest verschont. Bei den Fällen der Tierseuche in Deutschland handelt es sich laut dem Kreis Dithmarschen allerdings um die Toledo-Variante des Virus. Diese gilt als neu und besonders aggressiv.
2024 kam Tierseuche in Deutschland an
Die Toledo-Variante trat erstmalig 2018 in Spanien auf. Deutschland blieb offiziell bis zum vergangenen Jahr verschont, 2024 sind dann erstmal gesichert Feldhasen in Deutschland an der Tierseuche gestorben. Die ersten Fälle gab es in Nordrhein-Westfalen, später war auch Niedersachsen betroffen. Nun hat die Kaninchenpest auch Schleswig-Holstein erreicht.
Erkrankte Feldhasen wirken apathisch und orientierungslos, meist setzt der Fluchtreflex aus. Auffällig sind auch die meist entzündeten, zugeschwollenen sowie blutunterlaufenen Augen, Nasen, Lippen. Die Tierseuche gilt als hochansteckend und meist tödlich. Die Kaninchenpest übertragen Tiere untereinander über die Schleimhäute, aber auch Insekten können die Krankheit weiterverbreiten. Für Halter von Hauskaninchen gibt es jedoch eine Lösung: Die können ihre Tiere gegen Myxomatose impfen lassen. Krank wirkende Tiere sollte man nicht einfangen, sondern meiden. Verdachtsfälle sollte man der örtlichen Ordnungsbehörde melden. Auch die Meldung über die Tierfund-Kataster-App des Deutschen Jagdverbands ist möglich.
Kaninchenpest: Hund oder Mensch gefährdet?
Obwohl die Tierseuche Deutschland gerade beschäftigt, gibt es für den Menschen keinen Grund zur Panik. Für andere Tierarten bestehe laut dem Veterinäramt keine Ansteckungsgefahr. Hunde sollten in den betroffenen Gebieten dennoch an der Leine bleiben. Sonst könnten sie erkrankte Tiere unnötig stressen.