Jedes Jahr verenden in Deutschland zahlreiche Rehe und andere Wildtiere durch landwirtschaftliche Mähmaschinen. Schätzungen zufolge sind allein etwa 100.000 Rehkitze jährlich vom sogenannten „Mähtod“ betroffen.
Die Jungtiere flüchten bei Gefahr nicht, sondern ducken sich instinktiv ins hohe Gras. Eine fatale Strategie gegenüber den scharfen Klingen der Mähwerke.
Rehkitzsterben durch Mäharbeiten: Drohneneinsatz rettet Leben
Um dieses Problem zu bekämpfen, werden zunehmend Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt. Vor den Mäharbeiten suchen die Drohnen Wiesen aus der Luft ab, um versteckte Rehe und Rehkitze aufzuspüren. Entdeckt man Tiere im Feld, kann man sie rechtzeitig in Sicherheit bringen, oder die Mähmaschinen weichen den Fundstellen aus. Dieses Vorgehen hat sich bisher als effektiv erwiesen und wird auch staatlich unterstützt. Im aktuellen Jahr wurden deutschlandweit fast 500 Drohnen gefördert, wofür die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung rund 1,8 Millionen Euro an Vereine überwiesen hat.
Der Einsatz moderner Technik trägt somit dazu bei, das Leid vieler Wildtiere zu vermindern und die Zahl der Todesfälle durch Mäharbeiten zu reduzieren.
Rehe: Trauriges Paradebeispiel für die Veränderung der Lebensräume
Gerade Rehe werden immer wieder Opfer von menschengemachten Veränderungen der Ökosysteme. So sterben nicht nur viele Rehe durch Mähmaschinen auf Feldern. Rehwild ist ebenfalls trauriger Spitzenreiter bei Todesfällen durch Verkehrsunfälle. Das schlimme ist in diesen Fällen, dass die Tiere oft nicht direkt sterben, sondern mit schweren Verletzungen überleben und dann von Jägern erlöst werden müssen. Auch Personenschäden und erhebliche Sachschäden können die Folge sein.
Solche Fälle zeigen, dass man den Veränderungen der Lebensräume durch den Menschen – so wichtig sie für die Gesellschaft sind – mehr Beachtung in Bezug auf den Umgang mit Wildtieren schenken muss.
Im Falle der Wildunfälle heißt dies: Runter vom Gas und mit Vorsicht an Wald- und Feldrändern vrobeifahren, gerade in Dämmerungszeiten. In Bezug auf landwirtschaftliche Nutzflächen können Drohneneinsätze einen erfolgreichen Beitrag leisten, um Wildtiere vor dem „Mähtod“ zu bewahren.