Pseudowut in Bayern: Jagdhunde durch Tierseuche gefährdet

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Derzeit ist die Pseudowut in Bayern endemisch. Sie kann sich von Wildschweinen auf andere Säugetiere übertragen. © Unsplash/Gabor Vereb

In Bayern gibt es eine Endemie: Die Aujeszkysche Krankheit breitet sich bei Wildschweinen aus. Die Tierseuche, die auch Pseudowut genannt wird, wurde inzwischen in 271 Fällen nachgewiesen. Auch Hausschweine und Hunde sind von der Krankheit bedroht.

Pseudowut in Bayern: Jagdhunde können sich schnell anstecken

Die Aujeszkysche Krankheit grassiert in den Wäldern Bayerns. Die Pseudowut betrifft vor allem Wildschweine, aber auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sowie Hausschweine können sich anstecken. Da die Tierseuche in Bayern seit Jahren endemisch ist und Wildschweine als Infektionsquelle gelten, sind Jagdhunde besonders gefährdet. Für Hunde verläuft die Ansteckung mit der Pseudowut tödlich. Daher ist es umso wichtiger, auch im jagdlichen Kontext ein hohes Maß an Hygiene einzuhalten, um Infektionen vorzubeugen.

Aujeszkysche Krankheit in Bayern endemisch

Die Aujeszkysche Krankheit kommt von einem ansteckenden Herpesvirus. Das aktuelle Monitoring bestätigt, dass die Pseudowut mit 271 Fällen in Bayern auf einem konstanten Niveau in der Wildschweinpopulation bleibt. Dabei sind vor allem Niederbayern und die Oberpfalz betroffen, rund 20 Prozent der Proben sind dort positiv. Andere Gebiete wie Schwaben sind kaum betroffen. Insgesamt enthalten rund 10 bis 12 Prozent der Proben in Bayern Antikörper, was auf eine Infektion zurückzuführen ist. Warum es diese Unterschiede gibt, ist bislang unklar. Grund dafür könnte neben tatsächlichen Unterschieden auch ungleichmäßige Probenentnahme sein.

Pseudowut in Bayern: Datenerhebung kompliziert

Denn das Erheben repräsentativer Daten erweist sich als herausfordernd. Denn sowohl zeitlich als auch räumlich müssten die Proben gleichmäßige Abstände aufweisen – dann müssten nach Schätzungen des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mindestens 59 Proben pro Landkreis untersucht werden. Für die Einsendung der Proben sind allerdings die Landkreise selbst verantwortlich. Bedeutet: In Landkreisen, die nur wenige Proben einsenden, besteht eine größere Chance, dass es eine höhere Dunkelziffer gibt.

Die Krankheit verläuft grundsätzlich tödlich – das betrifft besonders Haustiere wie Hunde. Durch den oft engen Kontakt zu Wildschweinen bei der Jagd gelten Jagdhunde als besonders gefährdet. Symptome der Pseudowut sind starker Juckreiz und Lähmungserscheinungen.