Seit Bärin Gaia in Italien einen Jogger tötete, gab es viele Diskussionen um den Umgang mit dem Raubtier. Die „Problembärin“ durfte nicht geschossen werden, in der Freiheit soll sie allerdings auch nicht mehr sein. Im Bärenpark Schwarzwald findet Gaia nun zwar ein Zuhause – eine gute Lösung ist das allerdings nicht. Warum ein Abschuss für Bärin gerechter gewesen wäre.
Problembärin Gaia zieht im Schwarzwald ein
Vor zwei Jahren tötete Bärin Gaia im Trentino in Italien einen Jogger. Jetzt ist das Tier in den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald in Bad Rippoldsau-Schapbach im Kreis Freudenstadt gebracht worden. Dort ist die Wildbärin nun zwar sicher angekommen. Das Tier zeigte sich allerdings sichtlich nervös und gestresst. Wie eine Sprecherin des Parks laut ntv berichtet, habe das Tier während seiner Ankunft am 20. Juli 2025 sichtlich aufgeregt gewirkt und mehrere Scheinangriffe gestartet. Daher konnte „Problembärin Gaia“ nicht sofort in das für sie vorgesehene Hochsicherheitsgehege. Stattdessen brachten die Zuständigen die Wildbärin in ein Vorgehege, welches von allen Seiten mit Stahlstäben verschlossen ist.
Rege Diskussionen, nachdem Bärin Gaia Jogger tötet
Die Problembärin Gaia, die eigentlich das Kürzel JJ4 trägt, sei nun allerdings in einem guten Zustand. Die neun Stunden lange Reise sorgte für keinerlei Probleme. Derweil hat der zuständige Landrat der Provinz Trentino die Familie des getöteten Joggers darüber informiert, dass die Bärin nun nach Deutschland überführt werde. Aufgrund der regen Diskussionen um den Umgang mit der Wildbärin hatte der Bärenpark im Schwarzpark sich dazu bereit erklärt, Gaia bei sich aufzunehmen. Eine gerechte Lösung sei das allerdings nicht.
Tierschützer gegen Abschuss: Gaia bleibt am Leben
Die „Problembärin“, die mittlerweile fast 20 Jahre alt ist, soll bereits vor dem tödlichen Angriff auf den Jogger vor etwa zwei Jahren verhaltensauffällig gewesen sein. Schon zu diesem Zeitpunkt stand demnach der Abschuss der Bärin im Raum, auch nach dem Tod des 26-jährigen Joggers sollte Gaia eigentlich erschossen werden. Tierschützer verhinderten dies jedoch, sie klagten bis zum obersten Verwaltungsgericht in Trient. Das Ergebnis: Gaia bleibt zwar am Leben, darf allerdings nicht mehr in die Wildnis zurück. Diese Entscheidung ist für die Bärin allerdings nicht positiv, im Gegenteil.
„Abschuss wäre tiergerechter gewesen“ – Problembärin Gaia leidet in Gefangenschaft
„Das war die denkbar schlechteste Lösung“, erklärte die Sprecherin des Bärenparks. Denn für einen Wildbären wie Gaia sei die Gefangenschaft der Horror. Die „Problembärin“ habe ihr Leben lang in der Wildnis gelebt, dort auch Jungen großgezogen. Sich nun an das Leben in Gefangenschaft anzupassen sei schwer möglich für ein solches Wildtier. „Ein Abschuss wäre tiergerechter gewesen.“
Denn der Freiheitsdrang der Raubtiere müsse in Gefangenschaft nach und nach gebrochen werden. Gaia, die nun wohl einen anderen Namen tragen soll, werde sich demnach wohl der Situation irgendwann anpassen. Das kann allerdings mehrere Jahre dauern. „Glücklich wird sie nicht mehr.“, schätzt die Sprecherin den Zustand der Problembärin ein. Weitere Wildbären möchte der Park nicht aufnehmen.