Problem-Wölfin von Jork sorgt für Unruhe
Im niedersächsischen Alten Land sorgt die Wölfin von Jork für wachsende Besorgnis. Das Tier hat bereits 20 Deichschafe gerissen und zeigt keine Scheu vor Menschen, was die Bevölkerung beunruhigt. Landrat Kai Seefried sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert rasches Eingreifen, um die Bewohner der Region zu schützen. Die Situation droht zu eskalieren, sollten keine Maßnahmen ergriffen werden, um die Raubtierangriffe zu stoppen. Für den betroffenen Kreis steht nicht nur die Sicherheit der Bevölkerung und der Nutztiere, sondern auch der Deichschutz auf dem Spiel.
Forderung nach Anpassung des Schutzstatus
Landrat Seefried hat sich nun mit einem Brandbrief direkt an die Bundesumweltministerin Steffi Lemke gewandt. Darin fordert er eine Absenkung des Schutzstatus von Wölfen in Deutschland, um problematische Tiere wie die Wölfin von Jork leichter abschießen zu können. Seefried verweist auf andere europäische Länder wie Schweden, die bereits erfolgreiche Maßnahmen zur Regulierung des Wolfsbestandes eingeführt haben. In Deutschland jedoch sind die Tiere weiterhin streng geschützt, was den Abschuss erheblich erschwere.
Wölfe in Niedersachsen auf dem Vormarsch
Die Population der Wölfe in Niedersachsen wächst laut der Landesjägerschaft rapide. Mit über 600 Wölfen im Land, wächst die Gefahr für Nutztiere und in seltenen Fällen auch für Menschen. Der jährliche Anstieg von Wolfsterritorien um rund 32 % verstärkt das Problem zusätzlich. Seefried warnt davor, dass ohne Regulierung der Wolfsbestand außer Kontrolle geraten könnte, was zu weiteren Vorfällen wie im Alten Land führen könnte.
Rechtslage erschwert Abschuss der Wölfin
Trotz der offensichtlichen Gefahr gestaltet sich der Abschuss der Wölfin von Jork rechtlich schwierig. In Deutschland genießen Wölfe umfassenden Schutz, wodurch Eingriffe nur unter strengsten Auflagen möglich sind. Selbst bei Vorfällen, bei denen sich Wölfe Menschen gefährlich nähern, sehen Gerichte oft keine Möglichkeit zur Entnahme, da die Schuld meist bei unzureichenden Schutzmaßnahmen liegt. Für den Landkreis Stade bedeutet dies erneute Unsicherheit. Solange der Wolf nicht bejagt wird, ist die Gefahr für die Landbevölkerung allgegenwärtig.