Murmeltiere haben individuelle Familien-Pfiffe

In den USA entdeckten Biologen bei
untersuchten Gelbbauch-Murmeltieren unterschiedliche Pfiffe. Diese werden
in den jeweiligen Familien weitergegeben.

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Seit vielen Jahren forscht Daniel Blumstein über das Verhalten der Murmeltiere in den Rocky Mountains. Im Jahr 2002 begannen er und seine Mitarbeiter die Pfiffe der Tiere aufzunehmen und zu untersuchen, in acht Jahren wurde eine Datenbank mit über 3000 Warnpfiffen gefüllt. Im Labor verglich das Team die Frequenzhöhen, Pfiffdauer und sieben weitere Merkmale von erwachsenen und jugendlichen, verwandten und nicht verwandten Tieren.

Nur erwachsene Tiere stoßen den Familienpfiff aus

Schon junge Gelbbauch-Murmeltiere beteiligen sich am gegenseitigen Warnverhalten, stoßen also Pfiffe zur Alarmierung der anderen Tiere bei Gefahr aus. Doch diese Tonfolgen ähneln nicht den Pfiffen ihrer biologischen Eltern, sondern klingen wie die Pfiffe der Murmeltier-Katzen, von denen die Jungtiere umgeben sind. Erst ab dm Alter von etwa 12 Monaten ändern sich die Pfiffe der Jungen und gleichen sich denen ihrer Eltern an. Wie genau die Vererbung von Tonfolgen bei Säugetieren funktioniert ist noch unbekannt, berichten Blumstein und seine Kollegen in ihrem Bericht, der online über die Proceedings B der englischen Royal Society veröffentlicht wurde.

tp