Luchs im Ländle

Ein Luchs ist wieder im Südschwarzwald
bestätigt worden. Dies teilte das Stuttgarter
Landwirtschaftsministerium am 21. März mit. Der LJV
Baden-Württemberg übernimmt die Patenschaft für den Beutegreifer.

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Nach den Angaben von Minister Alexander Bonde (Grüne) sah ein Autofahrer im Südschwarzwald den Luchs und konnte mehrere Fotos machen, auf denen Experten klar einen Luchs festgestellt haben. Es ist seit 2007 die erste Sichtung der Großkatze in Baden-Württemberg und nun soll ihre Herkunft ermittelt werden. Das Ministerium für Ländlichen Raum, die Arbeitsgemeinschaft (AG) Luchs, verschiedene Naturschutzverbände und besonders die beiden Jagdverbände des Landes freuen sich über die Sichtung. Wo genau das scheue Tier gesehen wurde wird aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben.

Die Wildkatze braucht weite Streifgebiete

Wörtlich sagte der Minister: Wir haben damit seit sechs Jahren den ersten sicheren Nachweis für diese streng geschützte und scheue Katzenart in Baden-Württemberg. Diese erfreuliche Nachricht zeigt, dass der Wald auch für seltene Wildtiere wieder zur Heimat wird. Dazu trägt nicht nur die zunehmend an der Natur orientierte Waldbewirtschaftung bei, die geeignete Lebensräume für eine breite Artenvielfalt schafft und erhält. Mit dem Generalwildwegeplan und mit einer angepassten Waldwirtschaft verfolgen wir unter anderem das Ziel, dem Luchs großräumige Wanderbewegungen zu ermöglichen, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Mittwoch (20. März) in Stuttgart im Vorfeld zum Tag des Waldes am 21. März.

Herkunft soll ermittelt werden

Mit der Suche nach weiteren Hinweisen wurde die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg betraut, die für das landesweite Luchsmonitoring verantwortlich ist. Ihre Mitarbeiter sollen im Sichtungsgebiet nach anderen Luchsspuren suchen, möglichst Haaren oder Kot, um eine DNA-Untersuchung durchzuführen. Nur so kann die Herkunft des Luchses ermittelt und festgestellt werden, ob er mit schweizerischen, bayerischen oder elsässischen Tieren verwandt ist.

Jäger wollen bei Spurensuche helfen

Sowohl der Landesjagdverband (LJV) als auch der Ökologische Jagdverband (ÖJV) begrüßen die Sichtung. Beide sind seit Jahren in der AG Luchs aktiv, die sich um die Information der Bevölkerung und eventuell nötigen Schadensausgleich von Nutzviehhaltern kümmert. Landesjägermeister Dr. Dieter Deuschle: Zugewanderte Luchse sind uns jederzeit willkommen. Deswegen übernimmt der Landesjagdverband gerne die Patenschaft für den Neuankömmling. Der Landesjagdverband bittet seine Mitglieder um die schnelle Meldung von Fährten, Rissen oder Sichtungen an die FVA.

Vor Jahren gab es in Baden-Württemberg zwei aufsehenerregende Luchsmeldungen. 2005 gelang es  FVA-Mitarbeitern einen Luchs auf Video  aufzunhemen. Aus dem Jahr 2007 stammte die letzte sichere Luchsmeldung: ein Tier war am Neujahrsabend auf der A 8 bei Ulm überfahren worden.

tp