Jagd und EU-Naturschutzrichtlinien stehen nicht im Widerspruch

Die Intergruppe des EU-Parlaments für Biodiversität, Jagd und den ländlichen Raum stärkt Jägern in der Europäischen Union den Rücken.

Jagd und EU-Naturschutzrichtlinien stehen nicht im Widerspruch

Die Intergruppe des EU-Parlaments für Biodiversität, Jagd und den ländlichen Raum stärkt Jägern in der Europäischen Union den Rücken.

Wie in einer Pressemitteilung des Europäischen Jagdverbandes (FACE, European Federation Of Assiciations For Hunting and Conservation) mitgeteilt wurde, beschloss die Intergruppe des EU-Parlaments für Biodiversität, Jagd und den ländlichen Raum am Dienstag, dass eine flexible Handhabung unter Berücksichtigung der kulturellen und regionalen Besonderheiten notwendig ist, um eine lokale Akzeptanz der Naturschutzziele der EU zu gewährleisten.

Während der Sitzung zum Fitness Check des EU-Naturschutzrechts, für den sowohl Naturschutzverbände, private Landbesitzer und Firmen, staatliche Einrichtungen, als auch Bürger befragt wurden, kamen verschiedene Parlamentsabgeordnete zu Wort.

Karl-Heinz Florenz, Präsident der Intergruppe, sagte: „Der Erhalt der Biodiversität betrifft uns alle. Viele Europäer sehen darin ein wichtiges Thema und erwarten von uns, dass wir Erfolge vorweisen. Persönlich glaube ich, dass die Umsetzung des EU-Naturschutzrechtes auf nationaler und regionaler Ebene besser werden muss, pragmatischer und flexibler.“

Die hohe Rückmeldequote zeigte außerdem, dass generell ein großes Interesse der EU-Bürger an Naturschutzthemen besteht. Etwa eine halbe Millionen Menschen beteiligten sich an der Umfrage. Der Hauptanteil mit jeweils rund 100.000 Teilnehmern kam aus Deutschland und Großbritannien. Etwa vier Prozent davon gaben an Jäger zu sein.

Der „State of Nature“-Report nennt  „Landwirtschaft” und „durch Menschen verursachte Veränderung der Natur” als Hauptbedrohung für die terrestrischen Ökosysteme.  Das Überleben unser Flora und Fauna hänge demnach maßgeblich vom Zustand der Lebensräume ab. Jäger seien in der privilegierten  Position als Habitatmanager einen positiven Einfluss zu nehmen, von dem die Gesellschaft profitiere. Daher nehmen Jäger eine Schlüsselrolle in der EU-Biodiversitätsstrategie ein.

Die Vogelschutzrichtlinien berücksichtigen auch zukünftig die Legitimität der Jagd auf wildlebende Vogelarten als eine Form der nachhaltigen Nutzung. Trotz dieser Anerkennung wird Jagd dennoch zu häufig als negativ dargestellt. Dabei können jagdliche Maßnahmen sogar einen signifikanten Nutzen haben.

Der zweite Vorsitzende des FACE (Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU), Filippo Segato hob hervor, das laut des Berichts der europäischen Kommission die Alarmglocken für viele Biotope klingeln würden.

“Nur eines von sechs Biotopen geht es gut. Die anderen 77 Prozent der Biotope befinden sich in einem ungünstigen Erhaltungsstatus. Der Fokus muss vermehrt auf Erhaltungsmaßnahmen für die Biotope und deren Rekultivierung gelegt werden!

Daher ist es rätselhaft, dass die Erhaltungsmaßnahmen vorwiegend auf Tiere mit kulturellem FoKus ausgelegt sind, während die Ressourcen vielmehr dafür eingesetzt werden sollten, die Produktivität unserer Biotope zu erhöhen, mit einem Domino-Effekt für alle betroffenen Tierarten.“