Interview mit Hans-Joachim Schick, Vorsitzender der IVA

Unser freier Mitarbeiter Falk Kern hat den Vorsitzenden der IVA (Interessen-Verband der Auslandsjäger) interviewt und vieles über Ziele, Mitgliedschaft und weiteres herausgefunden.

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Wer hat den Verband gegründet?

Der IVA wurde am 7. September 1997 von 30 Auslandsjägern in Florstadt gegründet. Gründungsvorsitzender war der bekannte Auslandsjäger und Buchautor Dr. Reinald von Meurers, der heute Ehrenmitglied des IVA ist.

 

Was sind die Ziele des IVA?

Von Anfang an stand im Mittelpunkt die gegenseitige Information der Mitglieder über Erfahrungen bei Auslandsjagdreisen, um zukünftig Enttäuschung und Ärger zu vermeiden. So arbeiten wir mit seriösen Anbietern und Berufsjägern zusammen und können Jagdreisen den Mitgliedern auch direkt offerieren. Darüber hinaus unterstützen und  fördern wir  Wildschutzprojekte im Ausland und legen Missstände bei internationalen Projekten offen.

 

Wie viele Mitglieder hat der IVA? Wer kann Mitglied werden?

Wir gehen jetzt auf eine Mitgliederzahl von 400 zu, wobei der Anteil von Mitgliedern aus den europäischen Nachbarländern und dem südlichen Afrika weiter zunimmt. Mitglied kann werden, wer sich zu den Zielen unseres Verbandes bekennt und waidgerecht jagt. Das heißt für uns:

–       das Jagdrecht des jeweiligen Landes achten;

–       zu Fuß pirschen;

–       ohne künstliches Licht jagen;

–       Anschießen der Waffe vor der Jagd, im Jagdgebiet;

–       Achtung vor der Natur und Kreatur bewahren.

 

Gibt es jährliche Treffen der Mitglieder oder einen Rundbrief zur Information?

Ja, wir treffen uns zweimal jährlich auf unseren IVA-Info-Seminaren, jeweils einmal in Nord- und Süddeutschland. Das 23. IVA-Info-Seminar wird am 27. September 2008 in Würgau bei Bamberg sein. Unsere Verbandszeitschrift der DURCHBLICK erscheint zweimal jährlich. Darüber hinaus werden die Mitglieder zwischendurch mit Info-Briefen und durch E-Mails informiert. Anfragen einzelner Mitglieder zu Spezialfragen werden an andere Mitglieder weitergeleitet. Informieren kann sich jeder interessierte Auslandsjäger auf unserer Homepage: www.iva-auslandsjagd.eu

Helfen Sie Mitgliedern bei der Buchung oder Problemen bei Auslandsjagden?

Natürlich, wir können auf einen Fundus von zur Zeit über 480 Jagdberichten von Mitgliedern zurückgreifen und die Erfahrungen daraus weitergeben. Bei Spezialfragen und Problemen versuche ich persönlich direkt weiterzuhelfen oder zu vermitteln oder ich gebe die Fragen per E-Mail an andere Mitglieder weiter.

 

Welche Projekte unterstützt der IVA?

Zuletzt unterstützte der IVA die Einrichtung eines Naturschutzgebietes mit jagdlicher Nutzung im Erongo-Gebirge in Namibia. Hierzu sammelten wir Spenden zur direkten Hilfe, wobei rund 13.000,– EURO zusammengekommen sind. Die Spenden sind steuerlich absetzbar, da der IVA vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt ist. Im September 2005 hielt sich eine Gruppe von Doktoranden unseres Mitgliedes Prof. Dr. Dr. Klaus Pohlmeyer, vormals Institut für Wildbiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, zu Studien- und Forschungszwecken im Erongo auf.

 

Hin und wieder in der Kritik steht die Spendenpolitik des Verbandes. Warum?

Dem Vorstand und mir gegenüber ist bisher keine Kritik geäußert worden. Es ist auch von niemanden ein anderes Projekt vorgeschlagen worden. Vielleicht gibt es in Namibia selbst Neid-Kritiker? Können Sie mir Kritiker und kritisierte Projekte nennen?

 

In jüngster Zeit ist immer häufiger von einer Zertifizierung von Auslandsjagdreisen die Rede, z.B. in Indaba. Unterstützen Sie das? Wie könnte das aussehen?

Die Zertifizierung ist mir aus meinem beruflichen Bereich bestens bekannt. Ich halte davon sehr viel!  Für das Zertifizieren gibt es international vereinbarte Kriterien. Können Sie mir aber sagen, welche Institution international zertifiziert ist, um Auslandsjagdreisen zu zertifizieren?

 

In Amman 2000 hat die IUCN die Jagd ja als reguläre natürliche Nutzung von Ressourcen anerkannt. Spielt das für den IVA eine Rolle?

Ja natürlich. Das halten wir für enorm wichtig, um nicht als Jäger von Jagdgegnern aus Naturschutzgebieten ferngehalten zu werden. Für die Zukunft der Jagd im Ausland spielt dieser Gedanke eine wichtige Rolle. Der tiefere Sinn liegt in der Erhaltung einer natürlichen Tierwelt durch eine Jagd im Rahmen eines Wildtiermanagement-Programms. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang auch die Konferenzen von Rio de Janeiro 1992 und Johannesburg 2002 zur Erhaltung der Natur, ohne dass die Jagd als natürliche Handlung ausgegrenzt wird.

 

Sie unternehmen auch Mitgliederreisen. Was ist das nächste Ziel?

Im Dezember 2008 werden zwölf IVA-Mitglieder fünf Tage zur Drückjagd auf Rot- und Schwarzwild nach Serbien fliegen.

 

Hier gehts´s zur Homepage der IVA.