Den Gesetzesentwurf zur Änderung jagdrechtlicher Vorschriften fanden die Sachverständigen akzeptabel, nur Wünsche zu den Ausführungsbestimmungen wurden vorgetragen. Die Novelle des Bundesjagdgesetztes (BJG) wurde nötig durch das Urteil des Strassburger Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR). Dieser hatte im Sommer festgestellt, dass es auch in Deutschland für Grundbesitzer mit ethischen Bedenken gegenüber der Jagd die Möglichkeit geben müsse, die Jagd auf dem eigenen Boden einzuschränken.
Für den Deutschen Jagdschutzverband (DJV) war Dr. Daniel Hoffman (Bild) in Berlin: Wir respektieren die Gewissensentscheidung eines jeden einzelnen. Die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen, ist jedoch keine Befriedungsgarantie. Der aktuelle Entwurf würde die Interessen von anderen Grundbesitzern, Land- und Forstwirten wie auch der Jäger akzeptabel realisieren.
Martin Rackwitz vom Umwelt-Ministerium Mecklenburg-Vorpommern vertrat die Behörden bei der Anhörung. Er wünscht sich genaue Eckdaten, wie die Anträge zur jagdlichen Befriedung aus ethischen Gründen zu bewerten und anerkannt werden sollen. Auch der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen-Lippe bezeichnete das Gesetz als gelungen.
Elisabeth Emmert vom Ökologischen Jagdverband (ÖJV) forderte, die Thematik überjagender Hunde welche die ethisch motivierten Antragsteller nach dem neuen Gesetzentwurf verpflichtet wären zu akzeptieren nicht nur bezüglich dieser Grundbesitzer, sondern allgemein neu und bewegungsjagdfreundlich zu behandeln.
Nach der gestrigen Anhörung folgen in den nächsten Wochen noch zwei Lesungen des Gesetz-Entwurfs im Bundestag und anschließend eine Behandlung im Bundesrat.
Link zur Aufzeichnung der Sitzung / Mediathek des Deutschen Bundestages.
tp
