Aufregende Talkshow zu Jagd und Bären

In der ARD-Talkshow „Hart aber fair“
warf die vegane Tierschützerin Hilal Sezgin den Jägern Tierquälerei
vor. Der jagende Unternehmer Wolfgang Grupp versuchte die Jagd zu
verteidigen und erhielt Schützenhilfe von Reinhold Meßner.

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Der Moderator Frank Plasberg stellte in seiner Sendung Gästen die Frage: Tier oder wir wie viel Natur erträgt der Mensch?. In der Runde saßen derSchauspieler und Naturfilmer Hannes Jaenicke, der Unternehmer und Jagdpächter Wolfgang Grupp, der Bergsteiger und Grünen-Politiker Reinhold Meßner, ferner der Direktor des Allwetterzoos Münster Jörg Adler, der FOCUS-Journalist Michael Miersch und die freie Autorin Hilal Sezgin.

Bären und Jäger

Hauptthema der Sendung sollte die Rückkehr von Wolf und Bär ins Industrieland Deutschland sein. Während Reinhold Meßner, der Nutztiere in Südtirol hält, die Rückkehr von Bären nach Mittelleuropa kritisch bewertete und auf das hohe Konfliktpotential mit Bergbauern hinwies, forderten Sezgin und Jaenicke Freiheit und kompletten Schutz für Bär und Wolf in Mitteleuropa. Der Schauspieler hatte den Dokumentarfilm Bruno, der Bär ohne Pass gedreht, der unmittelbar vor der Talkshow im Ersten gezeigt worden war.

Vegane Tierschützerin mit schlechten Manieren

Im Auftreten sehr vehemment und penetrant vertrat die vegane Tierschützerin Hilal Sezgin ihre These, dass Tiere das selbe Recht auf Leben hätten wie wir Menschen. Immer wieder griff sie den Jäger Grupp und den Zoodirektor Adler an und warf ihnen sogar Tierquälerei vor. Schließlich kam den Angegriffenen Reinhold Meßner zu Hilfe und sprach offen über seine Jagden im asiatischen Hochgebirge, er begründete unser Recht auf die Jagd als eine legitime und traditionelle Nutzung der Natur.

Jägerin steht zu Machtgefühlen

In einem Kurzfilm zum Thema Jagd kam eine Jägerin auf einem Hochsitz zu Wort. Offen und ehrlich sprach sie aus, was der Jagdpächter Grupp immer vermied: ihre Motivation für die Jagd. Für sie sei es sehr schön, in meinem Ermessen zu haben, ob ich schieße oder nicht es sind Machtgefühle die ich bei der Jagd habe. Mit dieser Aussage konfrontiert meinte Wolfgang Grupp, die Jägerin habe es nicht so gemeint; häufig wiederholte Grupp sein Statement, dass Jäger einen Abschussplan zu erfüllen hätten und die Hege der Tiere genauso wichtig sei. Der Journalist Miersch wollte das Thema Jagd auf eine weniger emotionale Ebene ziehen: Sagen Sie doch einfach, Sie produzieren Wildfleisch. Und dann ist es auch gut.

Hart aber realistisch

Die Sendung beinhaltete eine harte Auseinandersetzung über die Themen Jagd, Wildtier und Natur. Sehr gefühlsbetont und weit ausseinander liegend waren auch die Zuschauerreaktionen. Deren vorgelesene Mails reichten von der Forderung, die Jagd zu verbieten, bis hin zum umfassenden Schutz des Nutzviehs vor den Beutegreifern.

Die ARD bietet die Sendung derzeit in ihrer Online-Mediathek an.

tp