Luchs bei Pforzheim gefangen: Forscherteam erhofft sich neue Erkenntnisse

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Ein Luchs wurde bei Pforzheim gefangen. Die Wissenschaftler erhoffen sich nun neue Erkenntnisse. © Unsplash/Kenny Goossen

Einem Team von Wissenschaftlern ist es gelungen, einen Luchs bei Pforzheim nach mehreren Nächten an einem gerissenen Tier einzufangen. „Portus“ soll nun einige Erkenntnisse für das Forscherteam liefern.

Luchs bei Pforzheim gefangen und mit Halsbandsender ausgestattet

Einem Team von Wissenschaftlern der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ist es in der Nacht auf den 1. Mai gelungen, einen Luchs einzufangen. Sie konnten das männliche Tier mit einem Halsbandsender ausstatten.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL äußerte sich zu dem gefundenen Luchs, der „Portas“ getauft wurde, laut dem Schwarzwälder Boten wie folgt: „Die Luchsforschung in Baden-Württemberg ist ein zentraler Baustein, um das noch kleine Luchsvorkommen im Schwarzwald aber auch die weitere Verbreitung in Baden-Württemberg zu unterstützen und zu etablieren. Ich freue mich außerordentlich, dass Luchse auf der Suche nach geeignetem Lebensraum Baden-Württemberg entdecken, regelmäßig den Schwarzwald erkunden und sich hier niederlassen. Das zeigt, dass unsere naturnahen Mischwälder und auch die Menschen bei uns bereit sind für diese faszinierende Tierart.

Mehrere Sichtungen seit 2024

Der Luchs, welcher die wissenschaftliche Bezeichnung B3010 trägt, wurde nicht das erste Mal erfasst. Bereits im November 2024 fand der FVA das männliche Individuum bei einem landesweiten Monitoring im Südschwarzwald. Seit 2025 kam es dann gelegentlich immer wieder zu Nachweisen, dass ein Luchs in den an Pforzheim angrenzenden Wäldern unterwegs sein muss. Die Nachweise lieferten Wildtierkameras der örtlichen Jägerschaft. „Die Jäger sind die Augen und Ohren im Wald und auch für die Wildtierforschung im Wald äußerst wichtig“, erklärt Hauk. „Nur der Fund und die schnelle Meldung eines vom Luchs frisch erlegten Beutetieres ermöglichen Fangversuche durch die Wissenschaftler der FVA.“

Luchs bei Pforzheim: Enge Zusammenarbeit mit Jägerschaft

„Portas“ ließ die Wissenschaftler allerdings einige Zeit warten. Erst nach mehreren Nächten kehrte der Luchs zu seiner Beute zurück. Umgesetzt hat das Forschungsteam den Fang in enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Jägerschaft sowie der Fortverwaltung in den Veterinären des Zoos Karlsruhe. Der Landesjagdverband Baden-Württemberg äußerte sich derweil zu dem Fund. Man freue sich über den Jagderfolg. Traditionell übernimmt der Landesjagdverband auch die Patenschaft für zugewanderte Luchse.

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