Weidetierhalter sollen zukünftig Förderungen für den Schutz ihrer Herden gegen Wölfe in Höhe von 100 Prozent vom Land Brandenburg erhalten. Gemeinsam mit dem Finanzministerium habe sich das Landwirtschaftsministerium auf diese Maßnahme geeinigt. Dieser Herdenschutz in Brandenburg könnte in Zukunft simultan zur Wolfsbejagung die Landwirtschaft entlasten.
Herdenschutz in Brandenburg: Forderung der Weidetierhalter
Laut Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) erfülle man damit die Forderung der Nutztierhalter in Brandenburg. Die Maßnahme soll zusätzlich die Akzeptanz des Wolfsbestands wachsen. Die Förderung zum Herdenschutz in Brandenburg findet damit fast zeitgleich mit der Entscheidung für die Wolfsbejagung statt.
Der Herdenschutz in Brandenburg soll Weidetiere wie Schafe, Rinder und Ziegen, die immer wieder Wolfsangriffen zum Opfer fallen, schützen. Langfristig soll das den Konflikt der Gesellschaft mit dem Raubtier mindern. Als Herdenschutz gelten mehrere Maßnahmen wie der Bau von elektrischen Zäunen sowie der Einsatz von Hütehunden. Landwirtschaftliche Betriebe sollen nun eine Förderung für den Bau oder die Nachrüstung solcher Maßnahmen erhalten. Auch laufende Kosten, wie die Ausbildung von Hütehunden fallen unter diese Förderung.
Herdenschutz in Brandenburg: Können Zäune erfolgreich den Wolf abhalten?
In der Vergangenheit zeigte sich aber immer wieder: Wölfe sind lernfähig und überwinden derartige Maßnahmen immer häufiger. Insgesamt meldet das laut Brandenburger Umweltministerium (LfU) insgesamt 279 Schäden für 2024, bei denen der Wolf als Verursacher in Verdacht steht. Dabei wurden 1.047 Tiere verletzt, getötet oder verschleppt.
Derweil geht das Umweltministerium davon aus, dass etwa 1.000 Wölfe in Brandenburg leben. Damit ist Brandenburg das Bundesland mit der höchsten Wolfsdichte. Im letzten ausgewerteten Monitoringjahr (2023/34) lebten mindestens 58 Wolfsfamilien in Brandenburg.
Auch Wolfsbejagung ist in Brandenburg geplant
Die hohe Wolfsdichte sorgte auch dafür, dass neben dem Herdenschutz in Brandenburg nun auch die Bejagung geplant ist. Das kündigte Staatssekretär Gregor Bayer an. So soll nach Abschussquote erst 15 Prozent und zukünftig bis zu 35 Prozent des Bestandes bejagt werden. Nach jetzigem Stand wären das etwa 330 Tiere. Weitere Entscheidungen stehen hierbei allerdings noch aus.